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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0015
um dort „das neue Gebäude" und die Gärten zu besichtigen. Der Aufenthalt
in Basel dauerte aber nur bis Mittag. Im Lauf des Vormittags folgten der
Präsident von U x k ü 11 mit dem übrigen Gefolge nach Basel. Kammermeister
von Gemmingen weilte schon mehrere Tage in der Stadt, um
im Auftrage seines fürstlichen Herrn bei den Häuptern der Stadt „Dankes-
b e s u ch e" und „G e g e n k o m p 1 i m e n t e" zu machen.

Dem schon zu Emmendingen gegebenen Versprechen nachkommend,
wurde das Mittagessen bei Bankier Bourcard auf seinem unweit Basel
gelegenen sogenannten „Spörlinsgut* eingenommen; es bestand aus einem
„magnifiquen tractament". Außer dem Fürsten und seinem Gefolge waren
als Gäste geladen: der französische Kommandant zu Hüningen, M de
B e c e 1, der Bürgermeister M e r i a n , der Brigadier Apfelgrün mit mehreren
Offizieren seines Regiments und einige Ratsherren von Basel. Bei
allen ausgebrachten Gesundheiten wurde mit kleinen Böllern gefeuert.

Abends kehrte Karl August wieder nach Lörrach zurück.

Am Nachmittag dieses Tages war in Lörrach der Bischöflich Baselische
Landvogt zu Schliengen, Baron von Neveu, erschienen, um Seiner
Durchlaucht seine Aufwartung zu machen und sich zugleich zu entschuldigen,
daß er am Huldigungstag der fürstlichen Einladung nicht gefolgt sei, aus
Furcht, es möchte zu „scharf" zugehen. Der zurückgebliebene Kammerjunker
und Hauptmann von Stetten nahm sich des Gastes so hingebend an und
holte das Versäumte mit dem Erfolge nach, daß der Baron von Dienern
aus dem Landvogteihaus weggeführt werden mußte.

Der folgende Tag sollte eigentlich ein Rast- und Ruhetag sein. Es stellten
sich aber die Offiziere von H ü n i n g e n und einige Herren von Basel
wieder ein, so daß den ganzen Tag hindurch wacker gezecht wurde.

Die Heimreise.

Dienstag, den 19. August, wurde bei Landvogt von Leutrum Abschied
gefeiert und dabei nocheinmal rechtschaffen getrunken. Nachmittags
um K 3 Uhr erfolgte die Abreise von Lörrach. Als Abschiedsgruß wurde
aus 24 Böllern eine dreimalige Salve abgefeuert. Die Grenadierwache erwies
Ehrenbezeugungen. Eine Abteilung von 20 Kavalleristen begleitete den fürstlichen
Reisezug. Die übrige Kavallerie war mit der Musik zur Kalten Herberge
vorausgeschickt worden.

Uberall standen unterwegs auf dem Felde, wo der Fürst vorbeikam, eine
Menge alter und junger Leute, um ihre Schaulust zu befriedigen. Auch bei
der Kalten Herberge, wo man um 4 Uhr eintraf, hatte sich eine große
Zuschauermenge eingefunden. Der alte Baron von Baden (zu Liel)
und andere Personen machten dem Fürsten ihre Aufwartung. Der erstere
wurde für seinen Besuch mit einem ansehnlichen Rausch beehrt. Nach einem
Aufenthalt von einer Stunde wurde die Reise fortgesetzt. Die gesamte Kavallerie
schloß sich an.

Etwa 1000 Schritte von Schliengen hatte Landvogt von Leutrum
zwölf eiserne Böller auffahren lassen, die nun bei der Annäherung des Reiterund
Wagenzuges eine dreimalige Salve abgaben. Hier wurden die Röttelschen
Landreiter verabschiedet; nur die Auggener Reiter, die gesamte Röttelsche
Dienerschaft und einige Forstknechte gaben das Geleite noch bis S ch 1 i e n g e n.

Einige 100 Schritte oberhalb Schliengen hatte Landvogt Baron von
Neveu sechs Böller aufstellen lassen; mit dreimaligem Ehrensalut begrüßte
er den Baden-Durlacher Markgrafen beim Betreten Bischöflich Baselischen
Bodens. Im Dorf Schliengen selbst war die ganze Bürgerschaft angetre-

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