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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0013
reichen Ministerialen der Zähringer Herzoge, den
Herrn von Staufen, zum Vogt. Die Burg dieses
Geschlechtes war zu Staufen. Die Herren von
Staufen waren reich begütert und hatten das
erste Amt am herzoglichen Hofe, das des Marschalls
, inne. Um 1517 wurde die Familie in den
Reichsfreiherrnstand erhoben. Sie starb mit Freiherr
Leo von Staufen 1602 aus. Die Herren von
Staufen haben zeitweise dem Kloster St. Trudpert
viel Leid zugefügt. Auch die Schönauer und
Todtnauer litten unter ihren Forderungen. Um
wenigstens für vier Jahre von Überforderungen
verschont zu sein, zahlten die Talvogteien Schönau
und Todtnau dem Vogt Diethelm von Staufen
260 Pfund Pfennige auf Martini 131711) neben
der jährlichen Vogtsteuer von 25 Pfund Pfennige
und 52 Muth Haber. Der Vogt Diethelm war
damit zufrieden, versprach auch, die Talleute an
der Erwerbung des Bürgerrechts in den Städten
nicht hindern zu wollen, verlangte aber für einen
jeden dieser städtischen Pfahlbürger einen Bürgen
, um sich an ihm schadlos halten zu können.
Nach vier Jahren sollte Herr Diethelm sich in
Schönau einstellen, wo mit dem Abt von St.
Blasien 36 der ältesten und ehrlichsten Männer
aus den beiden Tälern: zusammenkamen und
eidlich die alten Verpflichtungen aufzeigten. Die
Talleute erklärten sich verpflichtet, dem Vogte
Diethelm von Staufen als Jahresgabe 25 Pfund
Pfennige und 52 Muth Haber zu verabfolgen
und ihm einen Tag und eine Nacht auf ihre
Kosten Hilfe zu leisten; für längere Hilfeleistung
müsse der Vogt aufkommen. Auch habe der
Vogt kein Recht, sie zu verpfänden. Zur Tagsatzung
waren auch die Vertreter der Städte
Freiburg, Basel, Neuenburg, Rheinfelden und
Säckingen erschienen, in denen St. Blasien ver-
burgrechtet war und wohin die Talbewohner gern

Grabmal Herzog BertholdsV.
von Zähringen im Münster in
Freiburg i. Br. - Lichtbild des
Verlages Herder, Freiburg.

als Bürger zogen. Diethelm von Staufen aber,

der zur Tagsatzung eingeladen war, kam nicht. Die klare Umschreibung seiner
Rechte mag ihm nicht willkommen gewesen sein. Bei der Neufassung des
Talbriefs im Jahre 1345 war vom Vogt nicht mehr die Rede. Ob die Herren
von Staufen noch weiter ihres Vogtamtes gewaltet haben oder ob, wie einige
Aufzeichnungen besagen, die Grafen von Freiburg Schutzvögte einmal waren,
ist nicht sicher bekannt. In dieser Zeit schlössen sich die Urkantone in der
Schweiz zum Schutz- und Trutzbund zusammen und wie sie, reichten sich
auch die Leute auf dem Hotzenwald die Hände zu gemeinsamer Wahrung
ihrer Rechte. Sie bildeten 8 Einungen, mit ihnen waren verbunden die zwei
zugewandten Vogteien Schönau und Todtnau. Denn sie hatten wie die
Hauensteiner in rechtlicher Hinsicht nur e i n Streben, nichts von den alten

ii

) Ebendaselbst Conv. 11. Fasz. 5.

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