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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0024
in Basel, Lörrach, Schopfheim und Kandern sind nicht sehr einfach.10) Da
aber die hiesige Papiermühle sehr bald in andere Hände überging, können
sie hier außer Betracht bleiben, soweit nicht Glieder der Familie hier in
Kandern ansässig waren. Fast ein Jahr nach obigem Datum, am 9. März 1706
wurden laut Kirchenbuch hier getraut „Bartlin Blum, ein Papierer, Christian
Blumens Bürger und Papierers zu Lörrach ehelich hinterlassener Sohn und
Maria, weiland Bartlin Düschlers, Krämers allhie ehelich hinterlasis>ene Tochter."

Dieser Bartlin Blum tritt in den folgenden Jahren nirgends mehr hervor.
Er scheint nur eine Art Betriebsleiter gewesen zu sein. Jedenfalls waren die
beiden Basler die Geldmänner. „Im Jahre 1705 fällt eine Papiermühle des
Hans Blum mit Zubehör einem Gantprozeß zufolge an Hieronymus und
Paulus Blum, Vater und Sohn, Bürger und Papierhändler zu Basel. Am 3. Juni
1706 übernehmen dieselben eine zweite Papiermühle des Hans Blum als
Konkursmasse für 2060 Pfund. Zwei Jahre später kommt auch die Kanderner
Papiermühle, deren Besitzer Hans Blum wohl mit dem Lörracher Papierer
dieses Namens identisch ist, an die beiden Basler. Paul Blum, der Sohn des
Hieronymus, konnte aber die beiden Lörracher Papiermühlen auch nicht
behaupten; sie fielen, ebenfalls im Wege der Gant, an die Witwe des Basler
Bankiers Peter Ochs, welche sie am 16. Mai 1724 für 3000 Pfund übernahm;
desgleichen und zum selben Preis auch das Kanderner Werk."11)

Inzwischen hatten aber die Kanderner Werke die Behörden verschiedentlich
beschäftigt. Schon 6 Monate nach dem Kauf klagte Hans Blum, Iselins Wasserfall
sei zu hoch. Deshalb staue sich das Wasser bis unter die Räder seiner
Mühle.12) 1709 klagen Hieronymus und Paul Blum, „als Besitzer der Papiermühle
zu Kandern an einem, gegen Herrn Christoph Nikolaus Langenhagen,
Burgvogt der Landgrafschaft Sausenburg, als Inhaber der nächst unterhalb
dieser Papiermühle gelegenen Reiben" aus demselben Grund.13) Dem Herrn
Burgvogt scheint aber die Nachbarschaft nicht gut gefallen zu haben. Am
21. August 1710 kann der Stabhalter Georg Sutor in Kandern an Paul Blum
berichten: „Vor 2 Tagen habe ich auf des Herrn Vetter Gutheißen dem Krämer
Philipp Scheyer die Reibe und Walche, wie er es vom Herrn Burgvogt
an sich erkauft, um 400 Pfund und eine Spezidublone abgekauft. Die will
der Müller unter der Stube; auch schon 400 Pfund geboten. Ich habe bis
Freitag abend Termin zu halten. Er wolle aliso von Herrn Vetter eine Antwort
. Mich gedünkt, es sei also einmal nicht unrecht."1'1) Und am 1. September
1710 kann er dem Herrn Vetter berichten, nun habe alles seine Richtigkeit.
Der Vetter solle Herrn Langenhagen 484 Pfund liefern.15) Schon am 4. September
nimmt Herr Langenhagen das Geld in Empfang.16)

Von Iselin haben wir aus diesen Jahren fast keine Nachrichten. 1705
beschwerte sich Joh. Ludwig Iselin der ältere, daß ihm „von meiner gehabten
Papiermühle und Hanfreibe, welche vormalen eine Pulvermühle gewesen, ein

10) R. Faißt, Die Papierfabrik in Höfen bei Schopfheim und das Lumpensammeln
. Blätter aus der Markgrafschaft 1916 und K. Herbster, Zur Geschichte
der Lörracher Industrie. Beilage „Die Heimat" zu Oberl. Bote Nr. 4 vom
10. März 1925.

J1) Herbster ebenda. GLA. Urkundenarchiv. Mühlen 3 und 4. Gantkaufbrief.

12) GLA. Spez.-Akten K. Conv. 7, Mühlen 1705/21.

13) GLA. Spez.-Akten K. Conv. 7, Mühlen 1705/21 und Urkundenarchiv, Mühlen 2.

14) GLA. Spez.-Akten K. Conv. 7, Mühlen 1705/21.

15) 16) Ebenda.

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