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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0025
Kapaun zuviel abverlangt werde."17) Wir haben schon eingangs von der
Rechtfertigung des Burgvogts Ammann gehört. Außer dem oben angeführten
Extrakt von 1564 pag. 35 gibt er noch folgende Auszüge zu seiner Rechtfertigung
: 1564 pag. 37 Hans Bur zinst und gibt von seiner Pleuel und öl-
trotten an der Straße, die gen Mehrer Kander geht 2 Kappen; 1692 fallt
jährlich Geld 1 Pfund, Kapaunen 1 Stück und von jeder Bütte ein Riß Papier
von der Papiermühl zu Kander, Besitzer Herr Johann Ludwig Iselin; und
vom selben Jahr 1692 fallen jährlich 2 Kapaun von einer Reibe und Walche,
welch letztere vordem ein öltrotte, nachgehends ein Pulvermühl gewesen, zu
Kander, einseits neben der alten Bach, sonst ringsum neben Herrn Joh. Ludwig
Iselin dem Besitzer.

Die Rechtfertigungsischrift des Burgvogts hebt immer wieder hervor, daß
er auf Iselin nicht gut zu reden ist „ist Ursach, daß andere an die Hand
gehen und nicht disputieren, was liquid ist, wie es die Iselin tun." Er bemerkt
auch wegen der Kapaunen „davon einer ist dem jung Iselin auf der Papiermühl
und modo Hans Blum dem neuen posisessori dieser Mühl zukommen."18)
Nun ist vorhin schon angeführt worden, daß Hans Blum die Mühlen nicht
haken konnte und daß sie schließlich an die Witwe Ochs in Basel kamen.
Diese Frau schloß aber schon am 30. August 1724 auf der Kaltenherberg mit
dem Landvogt ein „Projekt, auf was Art und Weise Herrn Peter Ochs seel.
Frau Wittib allhier in Basel an hohfürstl. gnädigste Herrschaft machgemeldte
beederley Anlehen vorzuschießen sich erklärt hat" ab. Sie erbot sich, in
bevorstehender Frankfurter Herbstmesse 1724 die Summe von 13 000 fl. vorzuschießen
, rückzahlbar auf nächst künftig Georgi und zwar von der Burg-
vogtei Rötteln 10 000 fl., von den Einnehmereien der Markgrafschaft Hochberg
der Rest samt „6 pro centum pro Interesse und 2 pro cento pro Provision
und agio." Außerdem will sie auf die drei herrschaftlichen Eisenwerke
zu Kandern, Hausen und Badenweiler auf gegenseitige Herbstmesse zu
Frankfurt weitere 5000 fl. und auf Weihnachten 1724 dann noch weitere
15 000 fl. vorlehnen, welche Summe von den Eisenwerken nach und nach
wieder richtig abgeführt werden soM. „Und weilen die Ochsische Frau Wittib
in Kandern eine Papiermühle besitzt, dergleichen Gewerb aber gnädigster
Herrschaft um der starken Papierconsumption willen nicht übel anständig sein
würde, als hat man sich mit ihr dahin verglichen, daß sie solche Papiermühle
mit aller Zugehörde, Werkzeug und anderm, wie solches hiernächst ordentlich
beschrieben und in einen förmlichen Kaufbrief gebracht werden solle, an
gnäd. Herrschaft pro 3000 fl. und zwar in drei Jahresfristen auf den 23. Januar
1725 anfangend, jedesmal mit 1000 fl. jedoch ohne Anrecht eines einigen
Hellers Interesse zu bezahlen überlassen solle".19) Der Kauf wird im Dezember
1724 abgeschlossen.

17) 18) GLA. Spez.-Akten K. Conv. 4, 12. Beschwerde des Joh. Ludw. Iselin
von Basel wegen zuviel abgeforderten Oktrois für seine Papiermühle zu K.
1706.

1W) Ebenda Conv. 7. Mühlen. Vgl. Dr. R. Arzet „Die Geldgeschäfte der badischen
Markgrafen mit Stadt und Bürgerschaft Basel" in Blätter aus der Markgrafschaft
1919. Im GLA. findet sich im Urkundenarchiv Mühlen 4 die
Urkunde über den Ankauf der Papiermühle durch die Witwe des Peter Ochs
von den Creditoren und Gläubigern des Paulus Blum, Händler seelig um
3000 Pfund am 16. März 1724, und unter Mühlen 5 der „Kaufbrief von S.
Hochfürstl. Durchlaucht H. Markgrafen zu Baden und Hochberg über hierin
vermeldte Papiermühle, welche Herrn Peter Ochs seel. Wittib zu Basel Ihnen
zu kaufen gegeben für 3200 fl. am 11. Dezember 1724."

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