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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0039
unterm 6. November 1824 folgendes Schreiben an den Magistrat der Stadt
richtete:

„Schon längere Zeit wird die Erbauung eines neuen Rathauses dahier besprochen
, ohne daß bis jetzt ernstliche Anstalten zur Realisierung dieses Projektes
getroffen worden wären, und immer noch ist ein großer Teil des dem
städtischen Hospital gewidmeten Lokales durch die Notwendigkeit, die Ratsverhandlungen
darin zu halten, seiner eigentlichen Bestimmung entzogen."

„Es kann dem Magistrat nicht entgangen sein, daß unter den obwaltenden
Umständen der nicht unbeträchtliche Spitalfonds die wohltätigen Wirkungen
auf die Notleidenden der hiesigen Stadt nicht äußern kann, welche unter anderen
Verhältnissen nicht ausbleiben könnten."

„Der Magistrat wird daher aufgefordert, binnen möglichst kurzer
Frist wegen Erbauung eines neuen Rathauses, wozu die gegenwärtigen Zeitumstände
und der Stand der Gemeindekasse als vorzüglich günstig erscheinen,
ausführliche Vorschläge zu machen, damit noch im Laufe dieses Winters Riß
und Ueberschlag gefertigt und die Materialien beigeführt werden können."

(Schluß folgt.)

Herbstversammlung in Oedingen
am 25. Oktober 1953

Bei diesigem Wetter versammelten wir uns am Dorfeingang an der Straße
von der Lücke her, um von hier aus die Ortsbesichtiigung durchzuführen.

Wenn irgend einer die heutige Ortsstraße des typischen Straßendorfes von
oben nach unten durchschreitet, so fällt ihm — sofern er zu sehen versteht —
etwas Besonderes auf, was er sonst in keinem andern Markgräflerdorf findet,
nämlich beinahe von Haus zu LIaus im eigentlichen ursprünglichen Ortsteil
eine Fülle von gotischen Bauelementen an Fenstern, Türen, Kellereingängen,
im Innern an Wendeltreppen und Deckengebälk. Wenn wir ums fragen, wie
es gekommen sein mag, daß Oetlingen so viel Mittelalterliches in die heutige
Zeit gerettet hat, so dürfte einmal die Lage des Dorfes auf der Höhe, die
ungenügende Zufahrt, vor allem aber die Besitzungen der Baseler Klöster dazu
beigetragen haben. Oetlingen war der Weinkeller für diese, und die Stadt, die
den Klosterbesitz nach der Reformation 1529 in ihre Verwaltung übernommen
hatte, dürfte den Kommandanten der Heere, die das rechtsrheinische Land
vor ihren Toren durchzogen oder besetzten, ihre Neutralität vor Augen
geführt und so eine Zerstörung verhindert und ein Mindestmaß von Kontributionen
erreicht haben. Ziehen wir z. B. das Frauenkloster Klingental,
das den größten Besitz hier oben hatte* in Betracht, so weisen wir vier
Meierhöfe dieses Klosters nach, aber auch das Predigerkloster hatte einen
Meierhof im Dorf. Besitz hatten auch St. Maria Magdalena, St. Clara und
ebenso das Große Spital.

Es war eine wahre Augenweide, was wir hier entdeckten. Dabei hatten
wir die wertvollen Hinweise des Herrn Ernst Kreutner von Oetlingen zu
Dank verwerten können, der uns auf diesem Gang begleitete. Auch die Kirche
weist in ihrem Sakramentshäuschen ein beachtenswertes Baudenkmal auf.
Daß wir auch des Malers Hermann Daur gedachten, war eine Selbstverständlichkeit
. Aufgrund der Berainsbeschreibung konnten wir den Meierhof der
Prediger zweifelsfrei festlegen; er steht an der Abzweigung der Straße nach

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