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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0041
Speichers dazu gerechnet wird mit ungefähr 1 000 fl und noch ferner ein
neues Wachthaus anno 1706 gebaut wurde, so ergibt sich ein Kostenaufwand
von 6 206 fl und die Stadt hat hierfür nur schlechte Lokalitäten erworben
." (Die Erwerbung des herrschaftlichen Fruchtspeichers um 800 fl
wurde noch im selben Jahre vorgenommen.)

„Wohingegen nach dem gemachten Plan und Ueberschlag von 6 566 fl die
Stadt ein neues Rathaus erbaut, das mit allen Bequemlichkeiten für die Zukunft
versehen wird und eine bleibende Verschönerung für Schopfheim ist,
mit deren Erstellung alle Baukosten für die Zukunft als beendigt angesehen
werden können."

„Dieses sind die Gründe, warum der Magistrat und Bürgerausschuß, nach
wenigstens 2jähriger Beratung einen neuen Bau allen anderen Veränderungen
vorzieht, um endlich das benötigte zu erhalten und mit Bauen alsdann fertig
zu sein."

„Hierbei wurde ferner festgestellt, zu diesem Bau in keinem Falle
Geld aufzunehmen, sondern aus schon vorhandenen Mitteln
zu bauen, wobei überflüssig sein wird zu explizieren, daß der Verdienst
im Ort bleibt."

„Weiter wurde festgesetzt, daß kein Bürger mehr als 2 Tage zu diesem
Bau Fronungen zu leisten hat, indem das meiste durch Versteigerung
an den Wenigstbietenden gegen Bezahlung aus den vorhandenen Zehntgeldern
geleistet wird, folglich sich kein Bürger über Belästigung deswegen beklagen
wird."

„Wir sind zwar überzeugt, daß der größere Teil der Bürgerschaft so viel
Zutrauen in den Magistrat und den Bürgerausschuß setzt und glauben wird,
daß diese nicht unwichtige Angelegenheit gewiß reiflich und zweckmäßig
beraten ist und nicht etwa mit Leichtsinn oder Gleichgültigkeit
übergangen wurde, indem uns mehr an unserer inneren Beruhigung liegt als an
der Genehmigung unserer höheren Stellen. Wir fordern hiermit
jeden Bürger auf, einen etwa besseren Plan als der vorliegende
und angehörte uns mitzuteilen innerhalb etlich Tagen. Man wird jede freimütige
Meinung hierüber zu ehren wissen, die nicht aus Eigennutz
entspringt, und gerne ein und das ander abändern, wenn ein besserer
Vorschlag eingereicht wird."

Wieder setzten die Gegner des Neubaues mit ihrem Widerstand ein, doch
der Bau wurde mit Erlaß des Direktoriums des Dreisamkreises vom 3. Juni
1825 nach den von Bezirksbauinspektor Frinz entworfenen Planen schließlich
genehmigt. Die Kosten waren auf 6 566 fl veranschlagt. Als Bauplatz
war der obere Teil des erst vor kurzem von dem Kreisbaumeistcr Christoph
Arnold neu angelegten Lindenplatzes ausersehen. Gegen die Wahl
des Bauplatzes erhoben aber nun der Grundherrlich von Roggenbach'sche
Schaffner und Handelsmann Georg Friedrich Schmidt und der Rotgerber
Johann Georg U e h 1 i n Einsprache mit der Begründung, daß ihre Häuser
unter der geplanten Neuanlage Schaden leiden würden. Beide hatten mit
ihren wiederholten Beschwerden zunächst insofern Erfolg, als sich Kreisbaumeister
Arnold, dem die Pläne zur gutachtlichen Aeußerumg mitgeteilt wurden,
gegen die Wahl des Bauplatzes als dem am wenigsten geeigneten aussprach und
den noch freien Platz neben dem neuen Diakonatsgebäude, oder aber einen
Platz am Ende des Lindenplatzes, da wo das alte Wachthaus und der Hausplatz
des Johann S t r ü b e war, in Vorschlag brachte. Trotz des Widerstandes
der Stadt, welche bereits die Keller des Neubaues hatte ausheben lassen, wurde

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