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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0042
am 24. Juni 1825 durch das Dreikamkreisdirektorium jeder Weiterbau
„bei Vermeidung unnachsichtiger Strafe" verboten. Allen Widerständen
zum Trotz und um der Gemeinde weitere erhebliche Kosten zu ersparen,
welche mit der Verlegung des Bauplatzes verbunden gewesen wären, wurde
endlich unterm 18. September 1826 die endgültige Bauerlaubnis
auf dem bisher vorgesehenen Bauplatz erteilt. Im Jahre 1853 konnte die Stadt
übrigens das Uehlin'sche Anwesen um 1 500 fl erwerben.

Nach der von Bürgermeister M a r g e t sehr sorgfältig geführten Baurechnung
wurde u. a. die Ausführung sämtlichen Mauerwerks dem Maurermeister
J. G. V e 11 e r zu 1 £1 40 kr das Klafter übertragen, die Lieferung der
Mauersteine, welche am Entegast, „auf dem Berg beim Brünnle" gebrochen
wurden, um 2 fl 40 kr das Klafter dem Salomon Ganser. Die Ausführung
der Glaserarbeiten wurde an die Glasermeister Lorch, Gebhard und
Friedrich B rüder lin vergeben, welch letzterer im Jahre 1800 in dem
Hause Hauptstraße 107 eine Glaserei gegründet hatte, die heute noch
bestehende Glaserei und Schreinerei F. Früderlin Söhne, der einer der ältesten
handwerklichen Betriebe der Stadt ist.

Den genauen Zeitpunkt, wann das Rathaus in Benützung genommen wurde,
konnte ich nicht feststellen, doch dürfte dies etwa im Frühjahr 1827 geschehen
sein. Mit der Fertigstellung des Rathauses schließt die Tradition
Friedrich Weinbrenners — Amtshaus, Pfarrhaus und Rathaus — in der Stadt
Schopfheim.

Der untere Stock des Rathauses war übrigens zeitweise als Wohn-
und Geschäftsraum vermietet; so hatte in den 80er Jahren
der Lese- und Gewerbeverein ein Verkaufslokal daselbst, darnach Uhrmacher
Ernst Renk. Vorher war auch die Kinderschule daselbst untergebracht.

Im Jahre 1908 wurde im Erdgeschoß ein Grundbuchraum mit feuersicherem
Archiv eingebaut, sodaß nunmehr in ausreichendem Maße Platz für
die unersetzlichen alten und neuen Grundbücher, Grundakten, Lager- und
Feuerversicherungsbücher der Gemeinde vorhanden ist.

Im Jahre 1927 wurde der Rathaussaal einer neuzeitlichen Herstellung
unterzogen mit einem Kostenaufwand von 4 400 RM.

In dem einfach vornehmen Baustil bildet das Rathaus auch heute noch eine
Zierde und einen Mittelpunkt der an schönen öffentlichen Gebäuden nicht
gerade reichen Stadt Schopf heim.

Akten Bad. Generallandesarchiv:

Zugang Bezirksamt Schopfheim 1909, Nr. 97, Fasz. 1, lb, 427, 428, 429, 431, 432, 433,
434, 435.

Akten des Bürgermeisteramts Schopf heim: Das Rathaus 1824 ff.

Literatur:

Universallexikon vom Großherzogtum Baden, Karlsruhe 1844.

Wechmar, „Handbudi für Baden und seine Diener", Heidelberg 1846, S. 140.

Eberlin, „Geschichte der Stadt Schopfheim", Schopfheim 1878.

Kempf, „Ueber Christoph Arnolds Bautätigkeit in Freiburg und Umgebung 1819—35",
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde
von Freiburg i. Br., 39. und 40. Band, S. 307.

Valdenaire, „Friedrich Weinbrenner, Sein Leben und seine Bauten", Karlsruhe 1926.

riefele, „Aus Freiburgs Baugeschichte", Heimatblätter vom Bodensee zum Main, Nr. 34,
Karlsruhe 1929.

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