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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-02/0053
Wünschen. Die Musiker, die Sänger, die Turner ehrten in dem Geburtstagskind
ihren deutschen Meister. Der Herr Pfarrer würdigte feinsinnig Burtes
Wirken für den lebendigen Krist. Ergreifend die Worte des jungen Mark-
gräflers, der erzählte, wie im Krieg sein Bruder heimkam aus Rußland, wie
er aus seinem Tornister die „Madlee" auspackte, zerlesen, verdreckt und mit
Blut befleckt, und wie er das Buch wieder mitnahm, als er zum letztenmal
hinausging — nach Stalingrad.

Aber nicht nur die Markgräfler, ungezählte Freunde und Dichterkameraden
aus ganz Deutschland und aus der Schweiz grüßten den Dichter.

E. G. Kolbenheyer, der kurz zuvor seinen 75. Geburtstag feierte, schrieb:

Burte, dem Freunde:

Fühlst Du? War es ein Tagen?
Wir senken scheu den Blick.
Frucht haben wir getragen,
Die Sehnsucht blieb zurück:

Frucht soll zu Samen fallen,
Neubürtig aufzugehn,
Und fern aus Fernen allen
In stiller Blüte stehn. —

Im Krankenhaus in Singen kritzelte Ludwig Finckh, der Rosendoktor,
mühsam auf ein Blatt Papier:

„Lieber Burte! Nichts ist schöner, als mit
Freunden zu leben und zu sehen.
Ich wünsche Dir weiter klare Augen!

Dein alter Ludwig Finckh, mit Thrombose in der Netzhaut."

Friedrich Franz von Unruh grüßte mit folgenden Worten:

„Meinungen wechseln, aber was ein Meister geschaffen hat,
bleibt bestehn. Hermann Burte in alter Verehrung."

Ich kann Ihnen, verehrte Freunde, nicht alle die vielen herzlichen Grußworte
verlesen, die die Dichter und Dichterinnen gesandt haben: Bruno Brehm,
Heinrich Zillich, Wilhelm Pleyer, Wilhelm von Scholz, Hans Heyck, Gerhard
Schumann, Hanns Johst, Heinz Steguweit, Karl von Berlepsch, Eugen Roth,
Friedrich Roth, Walter von Molo, Hans Reyhing, Annemarie Fromme-Bechern,
Luise Rösinger, Wilhelm Schloz, Hedwig Salm, Paula Hollenweger, Max
Dufner-Greif, Hubert Baum, Marie Hagmeier u. a. Drei Gedichte darf ich
Ihnen noch lesen:

Nehmt hin den Schild! Mit starker Rune schreibt:
Der nur ist groß, der treu sich selber bleibt!
Und der ist Mann und dieser Würde wert,
Der in der Treue stolz sich selber ehrt!
Wer es auch sei, dem Buben traue nicht,
Der gleißend prahlt und feig die Treue bricht!
Tu Deine Pflicht, es komme, was da will:
Wer Treue übt, der bleibt getrost und still! —

Diese Zeilen schrieb Fritz Woike.


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