Freiburger historische Bestände - digital

Will Vesper sagte seinem Kameraden:

Ein Manneswort, wo's nötig tut,
Aus festem Herzen hochgemut,
Das wirkt zu allen Zeiten gut.
Wir achten hoch des Mannes Tat,
Doch braucht das Herz auch seine Saat,
Damit auch künftig Korn nicht fehle
Dem heiligen Acker deutscher Seele.
Drum warst auch Du von je bemüht,
Daß Weizen wächst, Kornblume blüht,
Traumlilie weiß, Herzrose rot,
Der Augen Trost, der Seele Brot.
Laß Hunde bellen, Raben schrein:
Die gute Saat wird doch gedeihn! —

Und zuletzt noch das Wort von Herbert Böhme:

Nehmt dem Richter
Die Krone der Zeit,
Was bleibt,
Ist: der Dichter!

Nehmt dem Deutschen
Die Krone der Zeit,
In Ewigkeit

Bleibt er der Deutsche! —

Meine Freunde, es wäre in Dankbarkeit und Freude noch viel zu sagen
von Burtes Wesen, Werk und Sendung. Wir wurden ja so reich beschenkt
von ihm, in jeder Stunde, die wir mit ihm zusammen sein durften. Darum
ist uns, als das Unheil über Deutschland hereinbrach, auch sein Schicksal so zu
Herzen gegangen. Damals, als ich als Kriegsgefangener in der Kohlengrube
fronen mußte, schrieb ich die Verse:

H. S. B.

Du warst der Besten einer —
Und bist es noch — im Geist —
Ein Großer, Starker, Reiner
Gleich Hebbel, Schiller, Kleist.

Du schriebst vom Krist die Lehre
Und lobtest den Befehl.
Du gabst dem Reich die Ehre,
Der Heimat Herz und Seel.

Das Reich ist uns vernichtet,

Das Volk in arger Fron.

Die Führer sind gerichtet,

Dich traf Haß, Spott und Hohn.