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Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Heimatgeschichte
Verlagsort Schopfheim / Druck der Buchdruckerei Gg. Uehlin, Schopfheim

17. Jahrgang Heft 1 1955

Schweizer Einwanderer ins Markgräflerland

Von Karl S e i t h

Der Dreißigjährige Krieg hatte die Bevölkerung des Deutschen Reiches in
einer furchtbaren Weise mitgenommen. Man schätzt den Verlust auf etwa drei
Viertel der Seelenzahl des Vorkriegsstandes. Von 16 Millionen waren 4 Millionen
übriggeblieben. Die Pest hatte schrecklicher gewütet als das Schwert.

Im Markgräflerland sah es nicht viel besser aus. Seine Bevölkerung
war auf etwa ein Drittel des Friedensstandes gesunken.1) Der Krieg hatte sich
zwar erst von 1623 an durch viele Truppendurchzüge und starke Einquartierungen
bemerkbar gemacht, aber diese Lasten waren bei allen Beschwernissen
noch erträglich gewesen. Schlimm war es dagegen vom Jahre 1633 an geworden.
Die Kaiserlichen waren eingefallen und hatten sich der vier Schlösser des Landes
Rötteln, Sausenburg, Badenweiler und Sulzburg — bemächtigt. Plünderungen
und Einäscherungen hatten stattgefunden, und die durch das Pest jähr 1629 stark
verringerte Bevölkerung hatte den einzigen Ausweg in der Flucht nach Basel
und ins dahinter Hegende Schweizerland bis ins Bernbiet hinauf gesehen, oder
sie hatte sich in die ausgedehnten Waldungen des hinteren Kander- und des
kleinen Wiesentals zurückgezogen. Da aber waren die Leute von den Feinden
mit wilden Hunden aufgestöbert und übel geschunden worden. Dann waren
die Schweden und Weimarer gekommen und hatten die Kaiserlichen wieder
vertrieben, bis im Jahre 1634 durch die Niederlage von Nördlingen die Weimarer
und die Schweden zurückgeflutet waren und die kaiserlichen Völker
unter dem Herzog von Feria das Land für Österreich besetzt hatten. Der Mord
hatte allenthalben auf der Lauer gelegen. Kontributionen waren eingetrieben
worden. Dazu hatte die hitzige Hauptkrankheit viele untr den Boden gebracht.
Alles hatte sein Heil in der Flucht nach Basel gesehen. Geburt und Tod hatten
an den Seiten der Fluchtwege sich abgespielt. Viele waren im Elend dahingerafft
, andere waren im Exil in der Schweiz verblieben.

Als sich Herzog Bernhard von Weimar 1638 mit einem stattlichen Heere
wieder am Oberrhein eingestellt hatte, war das Markgräflerland abermals zum
Kriegsschauplatz geworden. Nach seinem Tode aber (1639), als sich die Franzosen
seines Heeres angenommen hatten, war das Land der erbarmungslosen

*) So Eberhard Gothein in den Neujahrsblättern der Bad. Hist. Kommission 1910,
S. 51, für die gesamte Markgrafschaft Georg Friedrichs.

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