http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0046
Die bestrittenen Gebäude und Waldungen verbleiben bis zur Klärung dem
Freiherrn Generalmajor Heinrich Adam von Roggenbach und Nachkommen
als Lehen.
Damit schließen wir den Gang durch unsere Heimat über Jahrhunderte
zurück ab. Noch sind die Erinnerungen an diese Zusammenhänge nicht ganz
erloschen, und in mancher Familie im Kleinen Wiesental werden die Erinnerungen
von Vaters und Großvaters Zeiten und an deren Erzählungen
wieder aufwachen. Alles heute Bestehende ist im Lauf der Zeiten geworden
und hat damit seine Geschichte. Noch sind die Gestalten der letzten Roggenbach
aus der Vorstellungswelt der älteren Generation nicht erloschen, und die
Gewanne und Fluren unserer Gemarkungen, die Grundbücher und Gerichtsprotokolle
der Gemeindearchive weisen oft den, Namen des freiherrlichen Geschlechts
auf. Wenn die Bilder der Herren von Roggenbach und ihrer Gemahlinnen
wieder die Wände des Rathaussaales schmücken und das sehr wertvolle
große Gemälde der Anbetung der heiligen Dreikönige im Stall von
Bethlehem an der Stirnwand des Saales seinen Platz wieder eingenommen
hat — auch diese eine Stiftung der Letzten von Roggenbach — dann soll
man ihnen den Respekt erweisen als Bürgern unserer Stadt und der engeren
Heimat, die Leiden und Freuden durch sechs Jahrhunderte mit unseren Vorfahren
getragen haben.
Siegel aus Maulburg
Von Ernst Grether
Erstmals im Jahr 1782 finden wir die „Burg" als Zeichen des Dorfes im
Gemeindesiegel. Es handelt sich hier um einen geschnittenen Prägestempel für
Lacksiegel, der in handwerklicher und formaler Hinsicht sehr gut durchgebildet
ist. Alle Teile sind plastisch und daher gut zu erkennen. Auch die Schrift ist
in der Wahl der Buchstaben — einer guten Antiqua — und im Rhythmus als
vorbildlich zu bezeichnen. Die ovale Form faßt Turm und Schrift zusammen.
Der Turm mit Zinne und Tor eignet sich sehr gut in dieser symbolischen Form
als Wappenfigur.
Siegel der Gemeinde Maulburg. Aus dem „Berain
der Fruchtlinsen der Geistlichen Verwaltung Rötteln".
26. 3. 1782
Der Stempelschneider oder aber die Gemeinde selbst haben den Namen
„Maulburg" sprechen lassen, der sicherlich etwas mit Mauer, Burg, Berg oder
Münk zu tun hat. Die erste uns bekannte Schreibweise ist „Murperch". Später
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