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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0003
Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Heimatgeschichte
Verlagsort Schopfheim / Druck der Buchdruckerei Gg. Uehlin, Schopfheim

17. Jahrgang Heft 2 1955

Aus der Geschichte von Mappach

Von Albert Eisele

Bis heute sind uns auf dem Gebiet der Gemeinde Mappach keine Funde aus
vorgeschichtlicher Zeit bekannt. Dagegen haben wir in letzter Zeit wieder
nördlich von hier, auf Gemarkung Holzen, steinzeitliche Funde, ebenso auf
Tannenkircher Boden, wo früher schon Ernst Kromer allerlei entdeckt hatte.
Im Westen, auf Gemarkung Wintersweiler, kommen wir zur alten Römerstraße.
Stemmermann hat auf einer Karte eine ganze Reihe frühgeschichtlicher Fundstellen
entlang dieser Straße eingetragen. Außerdem haben wir auf der Gemarkungsgrenze
den Katzenberg, aus dem wir in Kandern im Museum eine
schöne Urne aus der Hallstattzeit besitzen.

Gehen wir rings um Mappach, so finden wir fast nur Orte auf -ingen
oder -heim: Hertingen 1064 Hertincheim; Holzen 1283 Holzhein; Welmlingen
1113; Blansingen 1113; Wintersweiler 909 Wintreswilare (ein Gewanname
deutet aber auf ein älteres Bübingen hin), Efringen 1113; Egringen 758 Agurin-
gas; Fischingen 800 Fiskingas; Rümmingen 764 Romaninchova; Schallbach 1240.
„Die Gruppe der -ingen- und -heim-Orte, oder besser gesagt, das Gebiet, in
dem diese Ortsnamentypen auftauchen, läßt sich als ältestes Siedelungsland der
Alemannen auffassen." *)

Einigermaßen sicheren Boden haben wir erst unter den Füßen, wenn wir
uns auf schriftliche Urkunden stützen können. Doch ist auch hier zu beachten,
daß es vom Zufall abhängt, wann ein Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt
wird — und, daß die Urkunde erhalten blieb. Erst mußten die Alemannen
ins Frankenreich eingegliedert sein, erst mußte das Christentum Fuß gefaßt
haben, dann erst erscheinen schriftliche Urkunden aus unserer Gegend. Sehr
wahrscheinlich kam das Christentum vom Bodensee her zu uns. Dort war 720
die Einsiedelei des hl. Gallus zu einer Abtei nach der Regel des hl. Benedikt
erhoben worden. Nachdem 746 die Alemannen bei Cannstatt ihre Selbständigkeit
verloren hatten, schenkte Pipin der für die fränkische Politik so wichtigen
Abtei St. Gallen auch im Breisgau zinspflichtige Leute. So kam das Kloster
zu Besitzungen, die zwischen Aare und Murg, zwischen Neckar und Iiier lagen.
Zwischen 716 und 968 hatte das Kloster in 75 Orten des Breisgaus Schenkungen
erhalten. Im 13. und 14. Jahrhundert hatte es nur noch an 2 Orten namhaften
Besitz. Wie kam das? Alle Klöster benötigten zum Schutze ihres aus-

4) Heinrich Büttner „Geschichte des Elsaß". Berlin 1939. Seite 22.

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