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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0005
Mappach auch für Schallbach zuständig war. Ein neues Register, das „Liber
quartarum" von 1324 überliefert uns, was jede quartpflichtige Pfarrei dem
Bischof zahlen mußte.5) Die Quart ist der vierte Teil des Zehnten. Diese Quart
wurde später auf einen festen Betrag festgelegt. Und nun konnte der Bischof
diese Quart wie jede andere Steuer verkaufen oder verpfänden, verschenken
oder vertauschen. Vor 1362 verpfändete der Bischof Heinrich die Quart von
Mappach an den Ritter Münch von Münchenstein. Es sind dieselben Herren,
die uns schon 1324 im Liber quartarum begegnen.

Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Staatsarchivar Dr. Roth-
Basel waren die Münch ein bischöflich-baslerisches Dienstmannengeschlecht, das
zu den ersten Basler Familien aufstieg. U. a. zeichneten sie sich in den Kreuzzügen
aus, so daß ihr Wappenschild — ein Mönch — am hl. Grabe angebracht
war. Ein Konrad Münch war der vertraute Ratgeber König Albrechts von
Habsburg (gest. 1308). Ein Härtung Münch, ebenfalls Parteigänger Habsburgs,
wurde 1325 vom Basler Domkapitel zum Bischof ernannt, blieb aber umstritten
. Von ihm stammt die Münchenkapelle des Basler Münsters. Ein „erwählter"
Bischof war sodann Konrad Münch, gest. 1402. Der letzte dieser Linie, Burkhard
Münch von Landskron, starb 1444 in der Schlacht bei St. Jakob. Neben der
Landskron-Linie gab es die Münch von Münchenstein. Die Landskron liegt im
südlichen Teil des Sundgaues.8)

Welche Beziehungen bestanden zwischen dieser Familie und unserer Gegend?
Bei Roller 7) finden wir Liutold, den Domherrn zu Konstanz und Basel, als
Vetter des Ritters Otto Münch von Basel bzw. von dessen Frau und Schwägerin,
den Schwestern von Nollingen. Liutold von Rötteln ist auch der Onkel von
Agnes von Rötteln. Diese Agnes heiratet den Markgrafen Rudolf von Hochberg
-Sausenberg (1298). Am 4. Juli 1311 verhandeln Liutold und Rudolf einerseits
und Thüring von Ramstein und Konrad Münch von Münchberg, Ritter,
andererseits über die Burg Rotenberg (bei Wieslet) und was die beiden ersten
dafür geben sollen. Drei Wochen später, am 27. Juli 1311, fällt ein Schiedsgericht
zu Basel den Spruch, daß der Domprobst und der Markgraf die strittige
Burg Rotenberg der andern Seite für 250 Mark Basler Silbers abkaufen. Um
1350 erscheint die andere Linie dieses Geschlechts, die Herren Münch von
Landskron in Mappach. Lehmann8) nimmt an, daß die Kirche zu Mappach
Eigenkirche von St. Gallen war bis etwa 1350. Um diese Zeit sind Konrad und
Burkhart Münch von Landskron hier in Mappach als Vögte, des Dinghofes.
Hundert Jahre später, 1452, wird der Ritter Hans Münch von Landskron als

5) Der Eintrag im Liber quartalis lautet in freier Übersetzung: Die Kirche zu Mappach
ist quartalpflichtig. Sie bezahlt 20 Malter gewöhnliche Frucht und eine halbe Fuhre
Wein. In derselben Pfarrei sind Laien, welche dem Wernherus Münch von Basel und
seinen Brüdern den Zehnten, aber keine Quart, geben.

6) „Das Leimen- und Birsigtal wird beherrscht von der bedeutenden Burgruine Landskron
, einer stattlichen Ruine mit prächtigem Blick auf Sundgau, Birsig- und Birstal, Jura
und Schwarzwald. Vielleicht auf röm. Fundamenten. 1215 durch Kaiser Friedrich IL erobert
, wohl Allod der Herren von Rötteln, Lehen der Münch von Landskron, kam 1315
zur Hälfte an die Markgrafen von Hochberg, 1503 an Baden, zur Hälfte an Österreich.
War aber Unterlehen der Münch, Flachsland (1430), Ramstein (1444), Reich von
Reichenstein (1462) bis zur Revolution." (Aus: „Der Sundgau" bearbeitet von Stintzi
und Wacker.)

7) Roller: „Die Geschichte der Edelherren von Rötteln" in „Blätter aus der Markgrafschaft
" 1927.

8) „Die Entwicklung der Patronatsverhältnisse im Archidiakonat Breisgau 1275 bis
1508" von Andreas Lehmann in FDA 44/1916.

Wertvolle Hinweise auch in „Kirchen am Rhein" von Julius Schmidt, 1912.

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