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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0011
den Flanken des Bergkammes, der die Grenze zum kleinen Wiesental bildet,
und des gewaltigen Bergrückens, der im Hochgescheid 1207 m hoch gipfelt;
rechts der Wiese: Hof, Ittenschwand, Kastel, Ober- und Niederhepschingen,
links: Künaberg, Stutz, Vorder- und Hinterholz. Diese Ortschaften sind in
der politischen Gemeinde Fröhnd zusammengefaßt, sie bilden „Die Fröhnd".
Die Fröhnd war schon vor der Zerschneidung der Talvogtei Schönau im
Jahre 1808 eine eigene Vogtei und trennte die Vogtei Schönau von der Vogtei
Zell. Pfarrlich blieb die Fröhnd immer mit Schönau vereint. Die rechtliche Lage
der beiden Vogteien aber war verschieden; während in Schönau die höhere
Gerichtsbarkeit in der Hand des Landesherrn lag, war Fröhnd hoch- und
niedergerichtlich St. Blasien unterstellt.

Frühe schon, bei der ersten Vergabung der Schönauer Gegend durch die
Edelherrn von Waldeck im Jahre 1113, wird Hepschingen1) genannt.
Im gleichen Jahre hören wir bei der Schenkung der Herren von Eistatt auch
Künaberg2) erwähnt. Ob auch die Mitbesitzer der Mark Schönau, die
Herren von Werra, Teile der Fröhnd besaßen, ist nicht bekannt. Das vierte
Edelgeschlecht, das sich mit vorstehenden Familien in den Besitz des hinteren
Wiesentales teilte, die von Granichun und H o 1 i s t e i n und ihre Nachfolger
, die Herren von Kienberg, waren besonders auf der Fröhnd
begütert. Die Nutzbarkeit des Geländes der Fröhnd mag Mitursache gewesen
sein, daß dieser Besitz nicht wie jener der drei andern Edelherrn frühe abgestoßen
und vergabt wurde, sondern in die Hand der Herren von Kienberg
kam. Diese waren, wie die Herren von Granichun (Grenchen), im Burgundischen
beheimatet. Nicht als Gottesgabe sondern durch Kauf kam die
Fröhnd unter das Kloster St. Blasien.

Abt Arnold II. benützte den damals für das Kloster sehr vorteilhaften
Ertrag der Silbergruben von Todtnau und Schönau, um auch
den Rest des hintern Wiesentales zu erwerben. Die streitlustigen Herren von
Kienberg wohnten nicht mehr auf ihren Burgen. Sie waren in die Stadt
gezogen und brauchten Geld. So nahmen am Tage nach St. Laurentius (11. 8.)
1260 3) der Vater Ulrich der Ältere und seine Söhne Hartmann und Heinrich
von Kienberg vom Abt Arnold II. 95 Mark Silber Basler Gewichts und übertrugen
dem Kloster St. Blasien alle Güter, Höfe und Erblehen, die sie hatten
zu Gresgen und in dem Tale zu Schönau, „das ist zem Kastel,
Itenschwandt, zue der Thannen, Nider Kinenberg, Mit-
telholtsy" mit Vogtei und deren Rechten, Leut und Gut und allen Dingen,
die dazu gehören. Nicht waren in den Kauf eingeschlossen die Eigenleute
zu Schopfheim, Heinrich von Thanne und die Eigenleute
im Sausenhard. Die Übergabe des Kaufs geschah in die Hand des Stiftspropstes
der Basler Kirche Heinrich als Sachwalters des Abtes. Zeugen waren
u. a. Arnold, der Leutpriester zu Schopfheim, Hans, Amman von Schönau,
Heinrich von Thann, Heinrich von Kienberg, des Hans Sohn.

Mit diesem Kauf war der ganze Kienbergische Besitz auf der Fröhnd mit
allen Rechten, auch dem Vogtrecht, an St. Blasien übergegangen. Die früher
schon in diesem Gebiet erworbenen St. Blasianischen Güter standen, wie die Tal-
vogteien Schönau und Todtnau, unter der Vogtei der Herzoge von
Zähringen seit 1126 bzw. 1145 und nach deren Aussterben (1218) unter
den Herren von Staufen. Sie waren „understeinot vnd vsgezeichnot mit
dem vndergange" d. h. durch Marksteine wohl abgegrenzt.

*) GLA. Kopialbuch des Baselamts.

2) Gerbert. H. N. S. III. S. 96.

3) GLA. Spezialakten Fröhnd. Conv. 1. Fasz. 31 (Kopie).

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