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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0013
erwerbungen St. Blasiens auf der Fröhnd beanspruchte. Doch ging St. Blasien
auf dieses Bestreben der Herren von Staufen nicht ein und vergabte das von
den Kienberg erworbene Vogtrecht über die Fröhnde nicht weiter.

Seit 1260 lagen vogtfreie St. Blasische Güter in der Talvogtei Schönau inmitten
vogtbaren St. Blasischen Besitzes, andererseits lag vogtbarer St. Blasischer
Besitz von vogtfreiem St. Blasischen Gut umringt auf der Fröhnd. Dieser Vermischung
vogtfreier und vogtbarer Güter suchte der Vogteitauschvertrag von
1356 ein Ende zu machen. Die Herren von Staufen fanden ob ihrer Vogtei-
herrschaft in den Talvogteien Widerspruch. Zur Abfassung des Talbriefes 1321
waren sie nicht erschienen. Der habsburgische Landvogt von Baden in der
Schweiz besiegelte diese wichtige Fassung der Talrechte. Zehn Jahre nach Erneuerung
des Talbriefes, schließt 1356 der Vertreter Österreichs, Albrecht von
Buchheim „obrister Truchseß" und Landvogt, einen Vertrag mit Abt Heinrich
von St. Blasien über den Tausch der Vogteigewalt auf der Fröhnd.8) Zuerst
wird in diesem Vertrag der Komplex des vogtfreien Grundsbesitzes St. Blasiens,
in den vereinzelte vogtbare Teile St. Blasischer Güter eingebettet sind, beschrieben
. Zuerst der Bezirk auf der Linken der Wiese. Er beginnt in der Nähe
der heutigen Kasteler Brücke, streicht erst weit hinter der Künaberger Mühle
am Bergfuß hin bis zur Klausenbrücke, steigt hinter dem Pfaffenwald in die
Höhe, umgeht die Flühwälder, fällt in den Schleifenbach, geht demselben aufwärts
bis zum Tiergrüble, windet sich auf der Präger Seite zum Hochgescheid
aufwärts, sinkt in den Oberlauf des Künabaches und benützt diesen als Grenze
bis zur Wiese. Auf der rechten Seite der Wiese geht die Grenzlinie zuerst am
Pfaffenbach aufwärts, durch den Vockenbrunnen zum Bubshorn, dem Kamm
nach bis zum Maierwald und durch den Dachsgraben in den Hofbach bis zur
Wiese.

Die Tauschurkunde beschreibt den Grenzverlauf also:

„da der Enspach e) in die wüsen gat, dann an die wüsen vff untz in des
webers guet, das webers guet inhin in den weeg vntz in des khunis würckhers
huhs, vndt ob wendewages 10) matten hin vntz in die wüsen. Bi der wüsen
vf vntz in Stollen matten, Stollen halden vff, ob Etter Heinihs holtz hin vntz
vff Heinihs Holzsteins11) holz den vngehüren graben vff vntz vff Heinihs
Kuchimanns 12) waldt, ob vnser frowen gut hin in des webers rutti den Rodenbach
13) vf vntz an der von Bregga lehen. Von der von Bregga 14) lehen die
schneeschleipfi vhs hin, vf die Haidflu, von der Haidflu 15) ab in den Mittelbach
16), vsrem Mittelbach ab in den Künnenbach 17), den Künnenbach ab in die
wüsen. Bi der wüsen ab vntz in den Pfaffenbach,18) dann an den Pfaffenbach

8) GLA. Spezialakten Fröhnd, Conv. 1. Fasz. 31 (Kopie).

ö) Enspach, jetzt Hofbach, kommt von Hof, nimmt den Dachsgraben auf und
mündet bei der Kasteler Brücke in die Wiese.
10) Wendewag — alter Name von Wembach.

1J-) Etter und Holstein sind Familiennamen von Schönau im 14. Jahrhundert.

12) Kuchimann — begütertes Geschlecht von Schönau im 14. und 15. Jahrhundert.

13) Reidenbach — bis etwa 1800 Name des Schleifenbachs, der am Tiergrüble entspringt
und die Bächlein des Fuchswaldes und den von Tunau kommenden Grabenbach
aufnimmt und bei Schönau in die Wiese fließt.

14) Bregga ist der alte Name von Präg, daher der Familienname Bregger.

15) Haidfluh ist eine von Heidekraut bedeckte Felsenhalde.

16) Der Mittelbach kommt vom Hochgescheid und fließt in den Künabach.

17) Künnenbach kommt von der Herrenschwand und ergießt sich beim Wühreloch
in die Wiese.

18) Pfaffenbach — rechter Nebenfluß der Wiese, Grenzbach zwischen Hepschingen
und Pfaffenberg.

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