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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0017
leute) fand ein frühes Grab in unseren Bergen durch die Gegenwehr der erbitterten
Talleute. Erst 1637 sollte der Dinghof einen neuen Eigentümer
finden. Unterm 2. Januar 1637 schrieb der tüchtige Ammann Martin Kohler2)
von Schönau an den Abt zuerst wegen der Basler Rinder, die in Schönau untergebracht
waren und „trauernten", d. h. kränklich waren, daß sie mit Heu
gefüttert worden seien und sich dadurch gebessert hätten, und es nicht notwendig
sein wird, sie „auf die Köpfe zu schlagen". Dann kommt er auf den
Dinghof und den Hof in Niederhepschingen zu sprechen. Der letztere war
bereits richtig geschätzt; jetzt sollte durch ehrliche Männer der Dinghof geschätzt
werden. Er, der Ammann, sei willens, für sich und seine beiden Söhne,
die gerade eine gute Heirat machen könnten, sie zu erwerben. Der Abt war froh,
einen ehrlichen Käufer und tüchtigen Wirtschafter für die beiden Höfe gefunden
zu haben. Am 13. Juni 1637 kaufte der Ammann für seine beiden Söhne
Hans Ulrich Kohler und Martin Kohler den Hof zu Niederhepschingen und
den Dinghof zu Ittenschwand mit Mühle um 6400 Gulden. Aber erst am
23. Seotember 1641 konnte der Kaufbrief ausgestellt werden. Denn es war eine
bitterböse Zeit. Durch diesen Kaufbrief singen der Dinghof in Ittenschwand
mit Mühle und der Hof zu Niederhepschingen mit allem lebenden und toten
Inventar in den Besitz des Ammanns Martin Kohler für seine Söhne Hans
Ulrich und Martin über. Auch die Feldfrucht dieses Tahres ging zur Hälfte
in das Eigentum des Käufers über, der die andere Hälfte unentgeltlich in die
Ammannei zu Schönau zu führen hatte. Außerdem soll er für seine Mühle
das Monopol haben auf der ganzen Fröhnd. Beim Ganz- oder Teilverkauf
sollte St. Blasien das Vorkaufsrecht haben mit einem 100 fl proportionell
niedrigeren Preis. Der Hof zu Niederheoschingen umfaßte die ganze Nieder-
hepschinger Gemarkung. Auch dieser Hof war überschuldet. Der Abt von
St. Blasien hatte allein auf diesen Hof Forderungen von 1457 Gulden neben
Theis Karle in Schönau, der 420 Gulden zugut hatte. Diese letztere Schuld
beglich der Abt und übernahm den Hof, den er dann an Martin Kohler
verkaufte.

Christian Mangold ist % Jahr nach dem Weggang von Ittenschwand gestorben
. Nach einigen Jahren folgte ihm die Frau im Tode nach. Durch sie
war er mit dem Ammann Kohler verschwägert. Der lange Krieg brachte Unsicherheit
auch in die hintersten Täler des Schwarzwaldes. Auch der neue
Dinghofbesitzer Martin Kohler sollte dies erfahren. Mangold hatte einen
Sohn Hans, den die Kriegslust ergriffen hatte und der mit Waffengewalt
Geld von Martin Kohler zu erpressen suchte. Der bedrängte Martin Kohler
schrieb am 29. April 1644 an den Abt, daß Hans Mangold selber ihn schon
wiederholt wegen des Dinghofkaufs belästigt habe, als ob er unredlich dabei
gehandelt habe. Auch den Obrist von Spuex habe Hans Mangold schon gegen
ihn vorgehen lassen. Darum bittet er den Abt, der sich der unsicheren Lage
wegen nach dem schweizerischen Klingnau geflüchtet hatte, um Rechtfertigung.
Unterdessen war Martin Kohler nach St. Blasien geflohen. Von dort aus schrieb
er dem Abt am 16. Mai 1644. Es sei ein Bekannter aus Britzingen zu ihm
gekommen von Villingen, wo er wegen Kriegslieferungen Verhandlungen
gepflogen hatte. Dieser Britzinger habe ihm erzählt, wie der „Gaisenmarti"
sich verschworen und gedroht habe, „daß ich alt genuog sei, ja sogar im Beth
nicht sicher sein sollte." Dieser (Gaisenmarti) ziehe jetzt mit einer Partie
Soldaten von Villingen in den Schwarzwald hinein. Deshalb hat der verängstigte
Martin Kohler sich ins Kloster geflüchtet. Er bittet den Abt um

2) Martin Köhler war Ammann zu Schönau von 1630 bis 1661. In zweiter Ehe
heiratete er am 1. Juli 1650 die Margaret Leulerin von Zell.

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