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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-02/0024
schenkt mit Äckern, Weinbergen, Matten und Wald, vergabten 1257 aus zum
Teil klingenschem Lehengut Heinrich von Eschenz und seine Verwandten
Mühle, Wiesen und 5 Schuppose in Maulburg, eine Wiese in Weitenau,
4 Viertel vom Berg Ringoltstal und Elbisbach, den halben Teil von Rin-
goltstal und Rotinbach, in Weil zwei Saum roten Weins, Zinsen von Gersbach
, Metteln, Birndorf, die halbe Mühle in Rickenbach u. a.8) an das neue
Frauenkloster, so begreifen wir den Einzug der Nonnen in unsern oberrheinischen
Raum.

Walter von Klingen gibt zu Anfang September 1256 mit Zustimmung seiner
Gattin Sophia, seines Sohnes Walter und seiner vier Töchter Agnes, Verena,
Herzelaude und Katharina und mit dem Einverständnis seines Bruders Ulrich
Walter fünf Huben im Wehratal an die heiligen Frauen. Er überträgt ihnen
den Kirchensatz zu Wehr, er verkauft ihnen den Erwald von den Siedlungen
Hornberg und Abdorf an bis herunter an die Wehra und hinüber zum Widen-
bach um 27 Mark Silber baren Gelds. Weitere Schenkungen von Gütern erfolgen
in Flienken, Enkendorf, Schwörstadt, Wallbach, Dossenbach und droben
in Hütten und Rickenbach (Hotwil).7) Hier in Wehr, wo sie sich auch einen
Meierhof erbauten, erscheint das Kloster unter dem Namen „Klingental"; ein
Gewann gleichen Namens in Wehr hält die Erinnerung an das ehemalige
fromme Haus wach. Hier wurde ihm auch die erste Schenkung aus Basel
zuteil durch die Witwe des Ritters E 1 b e 1 i n ; sie betraf Güter in B e n k e n.
Auch die Mönche des Predigerordens (Dominikaner") hielten die Verbindung
mit Basel wach. Als aber der Krie^ Rudolfs von Habsburg mit dem Bischof
die Niederlassung in Wehr beunruhigte, zoeen die frommen Frauen abermals
aus, diesmal nach Basel. „Unter allen Basler Klöstern ist es das einzige, das
nicht erst in der großen Stadt entstand, sondern schon fertig und wohlausgestattet
hierher kam." Sie kauften sich in Kleinbasel an und erwarben einen
stattlichen Besitz von drei Mühlen, Säge, Haus- und Hofstätten beim Rhein,
den zwei Tahre früher die Wettinger Herren an den Brotmeister verhandelt
hatten, um die Summe von 165 Mark Silber. Im Tahre 1270 begannen
die Vorbereitungen; die Übersiedlung; nach Kleinbasel erfolete aber erst im
August 1274 wesen des Krieges zwischen Habsburg und dem Bischof. Tm
Februar 1273 vernähte ihnen Irmentrudvon Teeerfelden die Hälfte
des Dorfes Kleinhünin^en. Im nächsten Tahr begannen 12 Schwestern
sogleich mit dem Bau des Dormenters (Schlafraum\ „R udolfvon Habs-
b u r ^ schenkte dem Kloster seine Gunst und erwarb von ihm umfangreiches
Gut im Wehratal zur Ergänzung; seines Familienbesitzes." 8)

Walter von Klineen, ein Freund Rudolfs von Habsbure, erlebte noch das
rasche Aufblühen seines Klosters in Basel. Er wohnte zuletzt in der minderen
Stadt und starb dort am 1. März 1285 oder 1286. Seine Gemahlin Sonhia
stiftet eine Tahrzeit in demselben Kloster und starb wohl Ende November 1291.9>)

In ötlineen mehrt sich nun in rascher Folee durch Kauf und Übertragung
das klins;entalische Eigentum. Das Stift St. Peter zu Basel geht mit den
frommen Frauen i. T. 1280 zu Nutz und Wohlfahrt seiner Kirche einen Tausch
ein, worin es alle Rechte und Güter im Dorf Otlingen mit Zwing und Bann,
Matten und Wäldern, Wasser, Weiden und Äckern mit Ausnahme seiner Wein-

6) Urkundenbuch der Stadt Basel. Heraussah, von der Histor. u. Antiquar. Ges. zu
Basel. I. Bd. Basel 1890. S. 169, Nr. 233 und S. 238, Nr. 327.

7) St. A. Basel. Klosterarchiv. HH 96. Kimgental. Wehr. 1256—1692. — Hornberg,
Atdorf. Hütten und Rickenbach liegen auf dem Hotzenwald.

8) Rud. Wackernagel, Geschichte der Stadt Basel. I. Bd. S. 212.

9) Kindler von Knobloch, Oberbad. Geschlechterbuch. II. Bd. S. 297.

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