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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-02/0006
Bücher- und Zeitschriftenschau

In der „Silberdistel-Reihe", herausgegeben von Dr. Karl Friedrich Müller im Verlag
Moritz Schauenburg in Lahr i. Schwarzwald erschienen, weisen wir hin auf eine Anzahl
von Bändchen, die in unsere Heimat gehören. Das Bändchen kostet 2.- DM.

Da ist zunächst als Nr. 4 i. J. 1954 zum 70. Geburtstag des Dichters und Erzählers
Dr. h. c. Emanuel Stickelberger herausgekommen „Liebet eure Feinde". Es enthält zwei
Erzählungen und zehn Gedichte in hochdeutscher Sprache. Was Emanuel Stickelberger
in seinen historischen Romanen auszeichnet, tritt auch hier klar zutage. Die Ahnen
des Dichters stammen aus Haltingen.

Als Nr. 5/6 bietet uns Richard Gäng eine stattliche Gabe dar: 154 Gedichte
in der Mundart des Albtal-Feldberggebietes. Er schöpft aus dem Leben der Schwarzwaldbauern
, die fern der Hetze der Welt der Täler und der Straßen sich ganz dem
Zauber der Natur, ihren Geschöpfen und ihrem Wesen hingibt. Sein Schwarzwaldhaus
und sein Leben in Stall und Stube sind ihm Urquell seines Gemüts und seiner Liebe.

Als Nr. 7/8 tritt uns Hedwig Salm entgegen mit 146 alemannischen Gedichten
in der Mundart des Kleinen Wiesentals, in dem ihre Wiege stand und sie ihre Kinderjahre
verbrachte. Die rein gesprochene Heimatsprache verdankt sie ihrer Mutter, die
sie zeitlebens sprach und ihrem Kind vererbte.

Hedwig Salm sieht als Frau und Mutter tief in das Werden und Vergehen im
Natürlichen und Menschlichen. Sie steht fest im Glauben an eine Führung aus der
Ewigkeit her und findet auch im Leid — ihr Lebenskamerad ist in jungen Jahren
im 1. Weltkrieg gefallen — jene göttliche Führung, auf die sie sich voll und ganz
verläßt und darin den Frieden findet.

In Nr. 14 treffen wir einen bäuerlichen Dichter: Ernst Niefenthaler aus
Bürchau im Tal der Kleinen Wiese. Ihm erschließt sich bei seiner harten Arbeit in Feld
und Wald einmal das wundersame Leben der Natur und ihrer Geschöpfe, dann aber
auch das große Gleichnis und die Verbindung mit dem Leben der Menschen. Er will
ein Bauer sein; aber er erschöpft sich nicht in der handwerkenden Arbeit, sondern
blickt darüber hinaus in die höhere und ewige Welt. Dali gerade er als Bauer und
im höchsten als gütiger Mensch vom Volk seiner Heimat mit Liebe und Verehrung
aufgenommen und gehört wird, daß er mit seinen Gedichten manche dörfliche Feier
verschönt und erhebt, ist gerne zu erwähnen. In wenigen Wochen war die 1. Auflage
seines Bändchens vergriffen.

Albert Eisele, „Kandern", Bilder aus der Geschichte der Stadt. 1956. 95 S. Preis 2.50 DM.

Der unermüdliche und erfolgreiche Verfasser, wohlbekannt seit Jahrzehnten, gibt
uns in dieser Schrift in 28 Aufsätzen einen Führer durch die Geschichte der kleinen
Stadt. Seit dem Jahr 1871, wo Karl Mehrer sein Werk über das Markgräflerland mit
besonderer Rücksicht auf die Chronik von Kandern erscheinen ließ, entstanden in der
nachfolgenden Zeit eine ganze Reihe neuer Entwicklungsstufen, die das Bild des Städtchens
erheblich beeinflußten. Es ist dem Verfasser gelungen, die Geschichte in einer
knappen Aufsatzfolge einzulangen und sie bis auf den heutigen Stand durchzuführen.
Besonders möchten wir hervorheben seine Darlegungen über das Forsthaus und seine
Schätze, das alte Eisenwerk und seine Wirtschaft „Die Weserei", die Papiermühle, die
Hafner, Keramiker und Ziegler, Ärzte und Apotheker, unter denen die Ärzte Döderlein,
Jägerschmid, Sulzer und Kußmaul zu nennen sind, die Wirtschaften, darunter das
„Stadtwirtshaus", das bis 1888 bestand, die Revolutionsjahre 1848/49, die Entwicklung
von Post und Eisenbahn, die führenden Familien und Ehrenbürger, auf deren Verdienste
eingegangen wird, den Dichter Karl Berner, der Kanderner Brezeln, 23 Grabsteine und
deren Inschriften, das heutige Kandern und über das Heimatmuseum. Fritz Fischer
steuerte einige hübsche Federzeichnungen bei, auch Lichtbilder geben erwünschten Aufschluß
. Ein Literaturverzeichnis beschließt den Text. Im Ganzen eine erfreuliche Gabe,
deren Drucklegung die Stadt und die Industriefirmen ermöglicht haben. Seith

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