Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-02/0021
I. Einleitung

1. Die Quellen

Die vorliegende Arbeit beruht hauptsächlich auf archivalischer Grundlage.
Die ungedruckten und ein Teil der gedruckten Quellen fanden sich im Generallandesarchiv
in Karlsruhe1). Das dort reichlich vorhandene Material erlaubte
es, die Zustände und Vorgänge unmittelbar aus den Quellen zu erschließen,
ohne daß allzu große Lücken größere hypothetische Konstruktionen mit den
ihnen anhaftenden Unsicherheitsfaktoren erfordert hätten.

Vor allem seit dem Ausgang des Bauernkrieges fließen die Quellen in ausreichendem
Maße, und selbst der dreißigjährige Krieg hat nicht solche Lücken zu
reißen vermocht, daß für diese Arbeit wichtige Tatsachen nicht hätten erhellt
werden können. Zur Untersuchung der agrarischen Verhältnisse und der Agrar-
verfassung in der oberen Markgrafschaft wurden herangezogen: Urkunden,
Beraine, Urbare, Spezialakten der Ämter und Gemeinden, der adligen Familien,
die Reposituren der Bezirksämter, Bände der Handschriftenabteilung, Kopial-
und Rechnungsbücher, ferner die Akten und Urkunden der Abteilungen Baden
Generalia und Breisgau Generalia, die entsprechenden Urkunden, Akten und
Beraine des Hochstifts Basel, des Klosters St. Blasien auf dem Schwarzwald, des
Stifts Säckingen und der kleineren Klöster und Propsteien. Ausführliche Statistiken
, wie sie im 17. Jahrhundert in der unteren Markgrafschaft, in Pforzheim
und anderen größeren Ämtern z. T. vorhanden sind, fehlen in unserem Gebiet
leider fast völlig.

Trotz der relativ günstigen Quellenlage wurde eine umfangreiche Literatur
mit herangezogen, vor allem deshalb, um auf Grund der eigenen Untersuchungen
feststellen zu können, wie weit die schon vorliegenden Lrgebnisse, die vielfach
bereits zu Ende des 19. Jahrhunderts erarbeitet worden sind, auch für das hier
bearbeitete Gebiet zutreffen oder aber ergänzungsbedürftig sind. Die über
benachbarte Gebiete bisher durchgeführten Untersuchungen2) lassen erkennen,
wie sehr verschieden die Verhältnisse schon von einem Dorf zum Nachbarort
sein konnten. Waren die Herrscliaftsgrenzen oft viel weniger als heute spürbare
Schranken, so unterschieden sich die rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen
Verhältnisse dafür oft um so krasser:5). Es zeigt sich hier deutlich, wie notwendig
die genaue Untersuchung eines kleinen Gebietes ist und wie sehr ein
nur summarischer Überblick die nun einmal erforderliche Klarheit verwischen
kann.

Das Ziel dieser Arbeit soll daher auch nicht darin bestehen, zur Aufstellung
einer vermeintlich typischen Form der Agrarverfassung zu gelangen, sondern sie
will die vielfach gerade im Südwesten und im Dreiländereck ungemein komplizierten
Verhältnisse im einzelnen untersuchen und darstellen.

Es ließ sich dabei leider nicht vermeiden, daß infolge der vielfachen gegenseitigen
Durchdringung und Überkreuzung von landes-, leib-, gerichts- und
grundherrlichen Rechten in dieser Arbeit Wiederholungen vorkommen, weil
die vielfachen Wechselbeziehungen von Ansprüchen, Rechten und Gewohnheiten
, die auf diesen Titeln beruhen, die isolierte Betrachtung meist nicht
erlauben.

19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-02/0021