Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-02/0061
H. Illies: Der mittlere Dogger im badischen Oberrhein ge biet.
Ber. naturf. Ges. Freiburg i. Br. 46. 1956. S. 5—52.

Illies glückte der Fund zahlreicher Ammoniten in einer mergeligen Ausbildung des
Hauptrogensteins nördlich von Kandern. Damit gelang ihm erstmals eine stratigraphische
Ein- und Aufgliederung des mittleren Doggers in unserem Gebiet. Der Hauptrogenstein
südlich Kandern dagegen zeigt die typisch nordschweizerische kalkoolithische Ausbildung
ohne Ammoniten. Ursache der verschiedenen Ausbildung ist ein inselartiges, schwellenartiges
Auftauchen des südlichen Schwarzwaldes zur Hauptrogensteinzeit. Die Schwelle
zieht in NW Richtung durch das Markgräfler Hügelland. Für alle künftigen Untersuchungen
im mittleren Jura sind diese Ergebnisse grundlegend wichtig. O. Wittmann

G. Endriss: Rebumlegung und Veränderung der Landschaft. Mitt.
bad. Landesverein für Naturkunde und Naturschutz 7. 1957. Heft 1. S. 69—76.

Der Badische Landesverein für Naturkunde hat sich mehrfach in Aussprachen aller
an diesem Problem aktiv oder passiv interessierten Fachleute und Praktiker um eine
Klärung und Aufklärung bemüht. Exkursionen haben mit den Tatsachen in der Natur
vertraut gemacht. G. Endriss gibt nun eine abschließende Schilderung, die aus diesen
Bemühungen des Vereins herausgewachsen ist. Er berichtet über die Wirtschaftsform
im Weinbau und ihren Wandel, über die Bestrebungen zur Rationalisierung hinsichtlich
Lage, Parzellierung, Wegeverhältnisse und damit über die Praxis der Umlegung. Welch
schwierige Fragen mit der oft wenig einsichtigen Durchführung der Umlegung aufgeworfen
werden, wird anschließend besprochen oder mitunter auch nur angedeutet. Der Verlust
der Gehölze beeinträchtigt die Nistgelegenheiten der Vögel, was dann wieder zu
einer Verminderung der natürlichen Schädlingsbekämpfung führt. Das biologische Gleichgewicht
wird weithin gestört. Von besonders einschneidender Wirkung ist die stärkere
Einebnung des Geländes, das Auffüllen der Hohlwege, die Beseitigung aller Bäume und
Büsche usf. hinsichtlich der großen Gefahren der Bodenerosion. Ihre Wirkungen sind
auch bei uns schon vereinzelt deutlich geworden. Es wäre an zerstörende Wirkungen nach
heftigen Platzregen in den neu umgelegten Rebbergen von Schliengen, Istein oder Efringen
zu erinnern. Der Verfasser gibt weiterhin Hinweise auf die durch diese Eingriffe verstärkte
Monokultur der Rebe und die dadurch bedingten großen biologischen Gefahren,
eine Einsicht, welche die Forstwirtschaft in ihren „Käferhölzern" teuer hat bezahlen
müssen. Möge der Markgräfler Rebbau nicht auch einmal teuer bezahlen müssen. Von
den tief greifenden Umformungen des Landschaftsbildes durch die Umlegung ist die
Rede, wo doch da und dort Hügel um mehrere Meter erniedrigt wurden. An Stelle einer
früher buckligen Welt mit ihren Hohlgassen und Rainen treten weite, große Ebenheiten.
Nichts gegen die vernünftige Rationalisierung im Rebbau! Aber wir sind es uns und
unseren Nachfahren schuldig, dieses schwierige Problem nicht mit kräftigen Ellenbogen,
sondern mit all der Delikatesse anzugehen, die ein so vielschichtiges und vielseitiges
Unternehmen erfordert. Man kann daher die Lektüre dieses Aufsatzes und anderer (zum
Teil im Schriftennachweis aufgeführter) einschlägiger Arbeiten nicht warm genug
empfehlen. O. Wittmann

Dr. Ernst Scheffelt: „Der Neuenfels bei B a d e n w e i 1 e r". Geschichte einer
kleinen Burg. Verlag Poppen & Ortmann, Freiburg i. Br. 39 Seiten.

Wer die Burgruine Neuenfels von der Schwärze aus oder von Britzingen her schon
bestiegen hat, der war überrascht von der wunderbaren Aussicht ins Rheintal und hinüber
zu den Vogesen. Mit geschlossenen Dörfern übersät ist die Ebene, sorgfältig bebaut
liegen die Riemen der Feldstücke zwischen dem Fuß der Vorbergzone und dem Hoch-
gestade des einst so stolzen Stromes, draußen liegen die Wiesen, soweit sie des Wassers
teilhaftig sind. Näher herauf rücken die Geschwader der Reben, und ihr Wein hat
einen guten Namen im Land. Aber vom Fuß des Berges herauf und rings um die Burg
und hochragend zu den Bergen hin schlingt sich der geschlossene schöne Wald, mit viel
Buchen und Eichen bestanden.

Der Verfasser berichtet, wie es zur Renovation der dem Zerfall nahen Burg
gekommen ist und geht dann auf die Geschichte der Edeln von Neuenfels ein, die in
der Geschichte jener Gegend eine bedeutsame Rolle spielen. Sie sind Schultheißen von
Neuenburg, Herren der Burg zu Auggen, Amtmänner der Herrschaft Badenweiler.

123


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-02/0061