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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1958-01/0055
alb durch Bernau-Hof und Bernau-Dorf. Westlich vom Brandenberg hat die Präg (Prägbach
) ihr langgezogenes Bett. Die Präg wendet sich nach südlichem Lauf im Bergkessel von
Präg scharf nach Nordwesten und mündet unterhalb Geschwend in die Wiese. Durch das
von der Wacht zur Präg streichende Tälchen rinnt das Krähenbächle (Krayenbächle) dem
Prägbach zu. Vor der Einmündung überquert die alte Wachtstraße mit einem Steg das
Bächlein. Der Bergzug von Herzogenhorn zum Blößling bildet die Wasserscheide zwischen
Alb- und Wiesental. Der an der Prägerseite sich hinziehende Berghang bildete den strittigen
Distrikt.

2. Der Todtnauerweg verbindet Bernauhof über die Hofeck, den Prägbach und das
Bernauer Kreuz mit Todtnau. In der Nähe des Stegs über die Präg muß das Ebenewies-
plätzlein, auch Sägewiesplätzle genannt, und das Hummeleloch zu suchen sein, deren Lage
man nicht mehr genau feststellen konnte.

3. Wohl der Talbrief von 1321.

4. Kriegsbach und Glockenverliere (heute Glockenführe) liegen zwischen Herzogenhorn
und Grafenmatt.

5. St. Johannisbrunnen, über Bernauhof, dessen Kirche St. Johannes dem Täufer geweiht
war, wurden zwei verschiedene Brunnen genannt.

Bemerkungen zu der Darstellung über die Wald-
und Weideprozesse der Gemeinden Schönau, Geschwend und Präg

einerseits und Bernau-Hof und -Dorf anderseits

Von Geistl. Rat Ed. B ö h 1 e r , in Schönau

Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert und in den ersten Jahrzehnten
des letzteren war durch Krieg, Mißernten, Erliegen des Bergbaus und der Spinnerei
und Weberei die Not im hinteren Wiesental eine große geworden. Wald
und Weide waren die einzigen Quellen zur Abhilfe. Darum kämpfte man um
jeden Baum und jedes Weidfeld, wo man einige Ansprüche darauf zu haben
glaubte. Manche Rechte gründeten nur auf jahrhundertelanger Überlieferung,
waren urkundlich nicht mehr zu belegen, oder die in den Urkunden genannten
Wald- und Flurbezeichnungen waren vergessen oder umgedeutet. Auch für die
gewissenhaftesten Schiedsrichter war es schwer, einen getreuen Urteilsspruch zu
fällen. Am Wirts- und Familientisch, in den Ratsstuben und sogar in den Schulzimmern
war Wald- und Weidstreit das immerwährende Thema. So mußten in
der Schule zu Schönau die Kinder ihre Schreibkunst zeigen durch Abschreiben
von Akten „In Sachen der Gemeinden Schönau, Geschwend und Präg gegen die
Gemeinden Bernauhof und Bernaudorf". Noch lange rumorte das Gewitter der
Unzufriedenheit mit dem Schiedsspruch diesseits und jenseits der Wacht.

Zum Verständnis dieser Waldstreitabhandlung sind für die meisten Leser
einige Vorbemerkungen notwendig. Das hintere Wiesental gehörte zur Grundherrschaft
des Klosters St. Blasien und zerfiel in die zwei Talvogteien Schönau
und Todtnau, aus welchen nach dem Anfall an Baden die heutigen Ortsgemeinden
gebildet wurden. Die Grenze gegen die im Westen, Norden und Osten
liegenden Herrschaften und Gemeinden war durchgängig der Bergkamm vom
Feldberg über den Belchen und die Silbereck und anderseits vom Feldberg über
Herzogenhorn, Blößling zum Hochkopf, demnach die Wasserscheide zwischen
Wiesental und den Tälern des Neumagens, der Dreisam, der Wutach, der Alb
und Wehra. So sagte es schon im Jahr 1321 der von den beiden Talvogteien und
dem Kloster aufgesetzte Talbrief unter Bestätigung des österreichischen Landvogts
und benachbarter Städte, daß es sich bei den Talvogteien handle um das

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