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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1958-02/0007
Norden fielen der Bergfriedhof und nahezu die ganze Burg zum Opfer, doch
hatte 1916 der stehengebliebene Rest immerhin noch die Größe eines Tanzplatzes
. Ein Glück, daß Daur wertvolle Funde rettete; 2 Schlüssel, eine Spore,
eine Zange, einen dreikantigen Dolch, ein breites und ein schmales Hackmesser,
Armbrustbolzen und eine blattartige Lanzenspitze brachte er neben wichtigen
Scherben ins Heimatmuseum nach Kandern, wo sie und eine von Daur signierte
Zeichnung von Hammerstein zu sehen sind. Wieviele Funde mögen da nach
Basel gekommen und für die Wissenschaft verloren gegangen sein! Herr Ernst
Dietz (Hammerstein) erinnert sich, daß 1913 ein ihm plump dünkendes Besteck
gefunden wurde, das mit drei Zinntellern in einer beschlagenen hölzernen
Truhe lag. Er erzählte mir auch von einem gefundenen (zinnenen?) Tulpenbecher
mit großem, verziertem Griff und kannte ein enghalsiges Gefäß, das
sich zwiebelartig nach unten erweiterte. Auch soll Tierarzt Doli von Kandern
vor langer Zeit einen krummen Säbel mitgenommen haben.

Als ich im Zuge meiner Wittlinger Arbeiten im Februar die Burgruine
besichtigen wollte, fand ich einen sehr schmalen, etwa 22 m langen Grat vor,
der nur von Westen zugänglich war. Nach drei Seiten fielen die Felsen nahezu
senkrecht ab, und die Steilwände waren nur an ganz wenigen Stellen durch
Schutthalden etwas gemildert. Schon beim Aufstieg war eine freiliegende Mauerseite
zu sehen, der Boden war mit Gras und einem dicken Moospolster bewachsen
; wildwachsender Flieder und einige kümmerliche Eichen trotzten auf
steiler Höhe den Winden. Glücklicherweise! Denn wie sollte man sich den
Mauern nähern? Von unten schien dies unmöglich, oben war alles unter z. T.
überhängendem Moos, Gras und Erde versteckt. Graben? Bei 1,0 bis 3,50 m
Breite des Grates ein gewagtes Unternehmen! So seilte ich mich und meine
Arbeiter an, wobei uns die Bäume gut zustatten kamen und nachdem ich zuvor
meine Neugierde mit einem bösen Rutsch bezahlt hatte. Am Seil hängend, oft
in Lebensgefahr, auf überhängendem Boden stehend, der z. T. am letzten
Arbeitstage in die Tiefe stürzte und uns um Haaresbreite in den Tod riß,
so gewann ich meine Ergebnisse.

Zunächst wurden 2 Standlinien (0 bis 13 und 0 bis d) gelegt, in jeweils 1 m
Abstand Pflöcke gesteckt und alle Punkte auf sie bezogen. Ebenso wurden die
Abstände der Punkte untereinander gemessen. Das ergab einige hundert Maße.
Der Plan zeigte 4 Mauerzüge: a, b, c, d (Alle Höhen- und Tiefenzahlen beziehen
sich auf die 0 m-Marke des Planes).

(Herr Eble berichtet nun über seine genauen Untersuchungen der Mauerfundamente
und der geringen Reste des aufgehenden Mauerwerks, er vergleicht
die angewandten Mörtel, die Tiefen der Mauersohlen und -sockel, er stellt
fest, wo Ziegel, Scherben und Sandsteinplättchen gefunden wurden und gewinnt
den Plan. Ebenso wichtig für seine Interpretation des Planes sind seine Beobachtungen
an Schutthügeln und -halden, am Weg zum Wald und am Steinbruch.)
Greifen wir einen Bericht über den Keller bei der Mühle heraus.

Keller bei der Mühle

Wacken und Bruchsteine im Mörtelverband. Gewölbt. Fensterdurchbruch im
O jünger. Zwei oben gewölbte Lichtöffnungen (35 cm breit, 46 cm hoch) nach
N in der Wölbung. Innenmaße 5,50/7,05 m. Mauerstärke 0,73 m. 0,50 m über
dem Kellerboden und der Hochwassermarke (1951) beginnt ein erst in den
letzten Jahrzehnten zugemauerter Gang von 0,30 m Breite und 1,20 m Höhe.
Geht zunächst etwa 20 m wagrecht nach W, erweitert sich und biegt dann
nach N um. War nach freundlicher Auskunft von Herrn Mühlenbesitzer Max
Schneider um 1890 noch 50 m zugänglich. Tropfsteine. Der Pfarrer Himmel-

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