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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 15
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dann am Läufelberg-Hummelberg in höherem Niveau wieder, wo die standfesten
Sande die Steilhalde mit den Sandlöchern (auch die bewaldete Steilhalde im Norden)
bilden, während die Letten darunter die sanfter geböschten, unruhigen, weil zum
Teil stark verschlipften Rebhänge verschulden. Die Grenze zwischen Letten und
Sanden ist zudem örtlich durch ein Quellniveau markiert.

Eine gleiche Versetzung der Schichtfolge beobachten wir aber auch am Lütte
Grund östlich vom Läufelberg und gegen das Großholz, wo ebenfalls die Molasse
bis hinunter in den Talgrund reicht.

Die trennenden Schubflächen, die Verwerfungen, sind wegen der starken Lößbedeckung
meist nicht genau zu kartieren, aber doch im wesentlichen festzulegen
(Abb. 2). Die nach SW abschiebende Verwerfung durchschneidet den Schauberg
und setzt dessen Südwestteil um etwa 80 m tiefer (hinsichtlich der absoluten
Höhenlage der Schichtfolge). Die nach NE abschiebende Verwerfung zieht durch
den Lütte Grund und ihr Verwurf kann nach der Höhenlage des Fisch-Schiefers
in der Bohrung Schliengen 1013 (—35 m NN) und ihre für den Läufelberg zu
schätzende Höhenlage (um +60 m NN) auf etwa 90 m veranschlagt werden, bewegt
sich also in der gleichen Größenordnung wie der Verwurr der SW-Verwerfung
. Beide Verwerfungen machen sich auch im Landschaftsbild bemerkbar.

Die zwischen den beiden Verwerfungen liegende, herausgehobene Scholle ist
als Läufelberghorst bezeichnet worden (Erläuterung zu Blatt Lörrach 1952,
S. 122-123); es ist eine kaum 1,5 km breite, lang in NW/SE gestreckte Scholle. In
ihr streichen die Schichten in NNE bis NE und fallen in ESE Richtung ein. Sie
werden von Querverwerfungen geringen Betrages durchsetzt, ja im kleinen geht
diese Zerlegung an den Bruchzonen bis ins kleinste Maß, wie die Aufschlüsse im
Fischinger Sandloch zeigen (vgl. Erläuterung zu Blatt Lörrach 1952, S. 75, Fig. 7).
Dieses SE-wärtige Einfallen ist auch für den Nordteil der Horstscholle anzunehmen
, sonst könnte ja am Katzenberg nicht der Blaue Letten bis zur Höhe des
Berges reichen.

Verteilung und Höhenlage der Molasse in den einzelnen Schollen sind gebirgs-
bildenden Bewegungen zuzuschreiben, welche im Zusammenhang stehen mit
einer tertiären Bewegungsphase des Rheintalgrabens an der Wende vom Alt- zum
Jungtertiär. Unzweifelhaft haben aber auch noch jüngere Bewegungen die
Schichten unserer Hügel betroffen. Sie alle haben letzten Endes nicht nur zur Zer-
brechung der einheitlichen Schichttafel in ein Schollenmosaik geführt, sondern
auch zur Heraushebung des Schwarzwaldes und damit auch seiner randlichen
Vorberge.

Zu Abbildung 2:

Das Kärtchen zeigt die Verbreitung der Gesteine an der Geländeoberfläche (ohne Boden-
und Hangschuttdecke).

Großgliederung der Tektonik: Fischinger Platte — Läufelberghorst — Bamlacher Graben.
Signaturen:

ohne Signatur = Talaue im Feuerbachtälchen und in den Seitentälchen mit ihren jungen
Anschwemmungen.

feine Punkte = Löß und Lößlehm (qL).

Ringe = Terrassenschotter, qls abgeflößte Gerolle vom Katzenberg, q3 Hochterrasse vom
Großholz.

dicke Punkte = Elsässer Molasse (o3E) vom Schauberg - Läufelberg — Lütte Grund —
Großholz.

horizontal eng schraffiert = Blaue Letten (o2a) = Afe/e£ta-Schichten vom Katzenberg und
Schauberg.

Kreise = Bohrung Schliengen 1013 und Wasserbohrung beim Dorf Egringen.
gefüllte Ringe = Quellen (Qu.).

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