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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 34
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reich - so nennt sich das Ostgebiet der Habsburger - mit Waffengewalt das erstrebte
Mittelstück sich aneignen will, erleidet es 1315 nahe dem Zuger See bei Mor-
garten eine vernichtende Niederlage. Als es zum andern Male im Jahre 1386 den
Fehlschlag mit einem Sieg wettmachen will und mit einer gewaltigen Streitmacht
von gepanzerten Rittern im schwach hügeligen Gelände bei Sempach anreitet, den
zum Fußkampf ausgerüsteten Eidgenossen entgegen, da wäre wohl die bäuerliche
Kampfgruppe niedergeritten worden, und den Panzerreitern wäre aus solchem
Sieg wenig Ehre erwachsen. Daher steigen sie von den Pferden, die sie den
Knechten übergeben, und stellen sich Mann bei Mann mit vorgestreckten Spießen
in dichter Reihe zum Kampf auf. Lange wogt er hin und her, und die Keile der
Hirten und Sennen dringen nirgends ein. Da öffnet Arnold Struthahn von Winkelried
aus Stans seinen Genossen durch seinen Opfergang die Gasse. Jetzt haben die
Helmbarte, der Morgenstern und die Streitaxt den Vorteil und sie schlagen die in
Gruppen fechtenden Ritter erbarmungslos nieder. Als sich der Tag neigte, lag fast
der ganze schwäbisch-österreichische Adel tot auf der Walstatt. Ihre Schilde
wurden in der nahen Kapelle aufgehängt, die Toten dort begraben. Inden nächsten
Jahren wuchs der Bund der Eidgenossen durch den Hinzutritt weiterer Gebiete zu
einer geschlossenen Macht heran. Doch besaßen die einzelnen „Orte" noch ein
gewisses Maß von Selbständigkeit, wenn sich die Maßnahmen nur nicht gegen den
Bund und seine Glieder richteten oder sie gefährdeten. Auch die breisgauische
Ritterschaft und die des Elsaß hatten Väter und Söhne auf dem Schlachtfeld von
Sempach verloren, und auch nach Egringen werden bekannte Namen gedrungen
sein.

In dieser Zeit des 14. Jahrhunderts fiel der letzte päpstliche Bannstrahl gegen
einen deutschen Kaiser. Aber er hatte seine Wirkung eingebüßt. „Allzu scharf
macht schartig." Dieses Sprichwort bewies hier seine Wahrheit. Zugleich wiesen
deutsche Fürsten durch ihren Beschluß ein für allemal jeden päpstlichen Einfluß
auf die Kaiserwahl zurück (1338) und erklärten, daß die deutsche Königskrone
allein durch die Wahl der Kurfürsten verliehen werde. Dieser Beschluß wurde im
Reichsgesetz der „Goldenen Bulle" vom Jahr 1356 näher erklärt. Als Kurfürsten
gelten die Inhaber der 3 Erzbistümer Mainz, Trier und Köln, des Königreichs
Böhmen, der Pfalzgrafschaft bei Rhein, des Herzogtums Sachsen-Wittenberg und
der Mark Brandenburg. Später kamen noch der Kurfürst von Baiern und der von
Hannover hinzu.

In dieser Zeit war Prag die Residenz des Kaisers. Da herrschte Karl IV. aus dem
Hause Luxemburg, ein hervorragender Staatsmann, ein eifriger Freund von Kunst
und Wissenschaft und von einer umfangreichen Bildung. Dabei bis zum Geiz
sparsam, um die Mittel zur Erreichung seiner Pläne stets zur Hand zu haben. In
Prag errichtete er nach dem Muster der Pariser Universität die erste Hochschule im
deutschen Reich - 1348.

Er besaß die größte Hausmacht unter den Fürsten im Reich, nämlich Böhmen,
Schlesien und die Mark Brandenburg.

Nach seinem Tod durchtobten Fehden ^wischen Rittern und Städten vor allem Südwestdeutschland
. Zum gegenseitigen Schutz war schon 1254 ein rheinischer
Städtebund entstanden, der von Antwerpen bis Bern reichte, jetzt aber sich neu
bildete. Neben ihm wuchs der Schwäbische Städtebund auf. Die kleinen Ritter
schlössen sich zu Ritterbündnissen zusammen, um nicht der Macht der Fürsten zu
unterliegen. 1388 aber erlitt der Schwäbische Städtebund bei Döffingen durch
Graf Eberhard den Greiner eine vernichtende Niederlage.

Bedenkliche Zeichen treten am Anfang des 15. Jahrhunderts auf. Sowohl das
Reich wie auch die Kirche besaßen 3 Häupter. Kaiser Sigmund war gegen seine
Brüder am schnellsten anerkannt; die Kirche mußte durch schwere Wirren hindurch
.

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