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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 113
(PDF, 61 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0115
Matt- und Weidfeld war gegen das Ackerfeld von lebendigen Hägen abgeschirmt
(Fln „zu den Hegen"; „Hagenweg" hieß ursprünglich der „Hanenweg"). Die
Banngrenze war durch einzelstehende Bäume, aber auch durch Steine (der „Friedstein
") bezeichnet.

Am Rande des Ackerlandes, in den Außenbezirken der Gemarkung lagen die
Allmenden, vor allem die kleineren Gehölze („Kleinhölzle", im „Loh", im „Tannacker
", am Läufelberg und am Rande des „Susenhardes" (heute „Weiler Holz")
und gegen Schallbach ein größerer Waldteil, das „Großholz" und das „Verbotte
Holz".

So stellt sich uns ganz klar das mittelalterliche Flurbild nach den urkundlichen
Aufzeichnungen vor. Und bis eventuelle Bodenfunde oder sonstige Beweise für
die erstere Annahme zeugen, dürfen wir getrost den Ursprung des Dorfes am
heutigen Ort suchen.

2. Vorbemerkungen zur Liste der Hofstätten und Häuser

Den Verfasser dieser Teilaufgabe hat die persönliche Vertrautheit und Bekanntschaft
mit dem fast reinen Bauerndorf angeregt, einmal die Besitzfolge der einzelnen
Hofstätten zu untersuchen. Das Unterfangen hat sich im Laufe der Vorarbeiten
jedoch schwieriger erwiesen, als erwartet. Beim ersten Überblick der
Besitzfolgen wird der Betrachter wohl auch zunächst über den raschen Wechsel
der Namen enttäuscht sein, genau wie es dem Bearbeiter ergangen ist. Und trotzdem
lohnt sich die zusammenfassende Schau des Ganzen: Jede Hofstätte hat wie
das Dorf seine eigene Geschichte, erlebte in seiner Geschlossenheit, in seinen
Mauern Leid und Freud der Geschlechter und den Wechsel, Werden und Vergehen
; einzelne erfuhren mehr Glück und Beständigkeit, andere trotz Mühe und
Harm Gant, Elend und Auszug.

Zugrundegelegt wurden sämtliche Berainsauszüge, welche die Höfe und meist
dazu noch ihre Nachbarschaft vermerkten. Besonders die Beraine der Spitalgüter,
welche die Höfe von 1570 an laufend bis 1803 in gleicher Folge, nur mit dem jeweiligen
Wechsel des Namens notierten, halfen beim Vergleichen. Eine sichere
Hilfe schien das Meßprotokoll mit einem angeschlossenen Plan — von einem
Franzosen 1755 gemessen und gezeichnet - und einer Liste aller gezeichneten und
numerierten Grundstücke zu sein. Leider ist der Plan sehr beschädigt, aber er
diente trotzdem wesentlich bei der Lokalisierung der in den verschiedenen herrschaftlichen
Grundbüchern erwähnten Höfe, also zur Erkenntnis der mittelalterlich
überlieferten Verhältnisse und der Fortführung über die Ablösung in den
freien Besitz bis zum heutigen Stand. So erfahren wir auch die geschichtlichen
Namen der Güter, zu denen der Hof zählte.

Schwierigkeiten verursachten vor allem aber die Lücken im Urkundenmaterial,
auch durch nirgends vermerkte Besitzwechsel von Ahn und Erbe, durch komplizierte
Aufteilung eines Anwesens bis zu Achteln, einer halben Kammer und
Küche, sowie nachträgliche private Regelungen, durch Abriß und Lageveränderungen
einzelner Häuser. Es wurden alle verfügbaren Quellen zu Rate gezogen -
eine Fülle! Wenn die noch bestehenden Lücken unliebsam erkannt werden, dann
möge die Dorfbevölkerung das vorliegende Ergebnis nicht etwa verkleinern, sondern
als Anfang und Anregung für weitere persönliche Ergänzung annehmen und
benützen. Auf Feststellungen, welche einer Überprüfung nicht voll genügten,
wurde verzichtet.

Die beigefügten Jahrzahlen beziehen sich vielfach nur auf ein Jahr innerhalb
der Besitzepoche, also nicht immer auf den Anfang oder das Ende. Die vorgesetzten
Buchstaben bedeuten: E = Erbschaft, Erbteilung; Übg = Übergabe;
K = Kauf; G = Gant; Vst = Versteigerung; DSB = sh. Dorfsippenbuch lfd.

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