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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 163
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0165
(-ingen = Orte): Sorengo, Walser am Luganersee; Holzhäuser in deutscher Bauart
. Von 1352 datiert die erste und älteste Urkunde, aus der hervorgeht, daß Wallis
und Bündnerland von versprengten Kriegsleuten angesiedelt worden sind, die
zunächst den Namen Walliser für sich und ihre Nachkommen beanspruchten
(Kampf der kaiserl. Ghibellinen mit den päpstl. Guelfen). Um 1290 oder auch
später wird das Geschlecht auch ins Vorarlberg eingewandert sein (kleines
Walsertal), bis nach Tirol. Nach den neuesten Forschungsergebnissen stammen
also diese Walser aus den Gebirgstälern diesseits und jenseits der Alpen von
zurückgebliebenen Teutonen, Sueben, von Resten der Kelten, Helvetier, Römer,
Franken und Burgunder ab. 1258 hat der Bischof von Chur seine Besitzungen und
Rechte dort verkauft. Der Bischof schickt nun seinen Vogt nach Reams, der die
Gerichtsbarkeit über Walliser und Walichen im Namen des Bischofs übernahm1.

(Es gibt 13 veronesische Gemeinden, u. a. Erbezzo, die eine Walser Mundart
sprechen, ebenso das Formazzatal am Langensee.)

U. a. soll auch Zengerli (Binzen) ein Walsername sein (Ernst Akert: Die Walser).

Das Egr Käppeli war St. Todel, dem Patron des Walsertales und des Wallis
geweiht. Fast möchte man annehmen, daß beide, die Walser und ihr Heiliger
sich in Personalunion in unserem Dorfe niedergelassen haben.

2. Eckenstein

Die Tatsache, daß dieses Geschlecht dem Dorfe mehrere Vögte, Stabhalter und
Meyer gestellt hat, erlaubt wohl die besondere Erwähnung in dieser Dorfgeschichte.
Durch hervorragendes Wirken in der Gemeinde wie im Land beanspruchen deshalb
diese Eckensteiner ihren angemessenen Anteil am Wohl und Wehe des Dorfes
für nahezu 3 Jahrhunderte.

Eine Urkunde erwähnt in Fischingen schon 1426 Hans Eckenstein. Über
100 Jahre später, 1546, wird ein anderer Hans als Vogt in Egringen genannt. Er
war der Sohn des Güterschaffners des Deutschritterordens (um 1470) in Fischingen,
des Klaus E. Dieser erste Egr. Stammvater eröffnete die Erblichkeit der Basler
Spitalmeyer in Egr. für zunächst 5 Generationen, bis das Amt durch Maria Eckenstein
(f 1690) an ihren Gatten Jakob Hopp aus dem Welmlinger Vogtshaus übergegangen
ist. Dieser Hans E. war außerdem Ausschußmitglied des Landes. Seine
3 Söhne hießen Georg, Martin und Johannes.

Georg (1539-1595) wurde 1565 als Oberschreiber am Spital Bürger von Basel,
war Schaffner des Hohen Stifts, zuletzt oberster Stubenmeister der Zunft zu
„Weinleuten" und erhielt einen Wappenbrief.

Martin kam 1580 auch nach Basel, wird dort Bürger und kommt 1613 in den
großen Rat. Beide Familien - Georgs und Martins - gehörten zu den angesehensten
Patriziergeschlechtern der Stadt Basel. Sie verschwägerten sich mit den edelsten
Familien der Stadt, den Zenoin im Seidenhof, den Iselin, Merian, Burkhart,
Respinger, Stähelin und Faesch. In der Stadt bewohnte das Geschlecht den Rollerhof
, auf dem Land das Schloßgut Binningen. 1595 saßen sie im Großen, 1612 im
Kleinen Rat. Sie erlangten alle Ehrenämter der Stadt, trieben einen sehr bedeutenden
Handel, waren weit gereist und gaben ihren Söhnen eine ausgezeichnete
Erziehung. Ihre Grablege ist der Domkreuzgang.

Johann Eckenstein, der „Ehrsame und Vorgeachte Herr, Vogt und Amtmann
sowie Stadt Baseler Spitalmeyer im Meyerhof zu Egringen" war 1545 geboren.
Er war zweimal verheiratet, zuerst mit Agnete Höltzlin und 1598 mit Madlene
Schlünglin von Kirchen, der Witwe des Bernhard Zirisen. Seine Nachfahren
finden wir im DSB, das uns über die Amtsfolge in den Reihen der Vögte und

1 Schon im 13. Jahrhundert ist die Einwanderung aus dem "Wallis an den Oberrhein erkennbar
(1284, A. Götze, Basel).

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