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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
21.1959, Jahresband, Ortsgeschichte von Egringen.1959
Seite: 260
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1959/0262
Ihr jetziges Aussehen bekam unsere Kirche durch die Instandsetzung vom
Jahre 1929 mit anschließender Erneuerung des Außenverputzes im Jahre 1934.
Im Jahre 1929 wurde das gesamte Innere renoviert, der Altar in den Chorraum
gestellt, die Brüstungen des Chorgestühls verschwanden. Ebenso verschwanden
aus dem Chore die Glockenseile; es wurde nunmehr im Turmraum oberhalb des
Chores geläutet. Stolz schrieb ein Presseberichter anläßlich der Wieder-In-
gebrauchnahme der erneuerten Kirche in einem Lörracher Blatt am 14. 7. 1929:
„Als ein besonders gut gelungenes Baustück darf der Chor betrachtet werden.
Weit und breit finden wir in keiner Kirche eine ähnliche Arbeit. Wir dürfen uns
rühmen, eine der schönsten Kirchen zu besitzen." Freilich sind seit jenen Tagen
manche Kirchen unserer Heimat renoviert worden und strahlen zur Ehre ihres
Herrn in noch schönerem Schmuck. Aber der Platz, an dem Gott in Wort und
Sakrament zu unseren eigenen Geschlechtern geredet hat und noch redet, ist uns
vor allen anderen lieb. Ihr schönster Schmuck aber ist die Gemeinde, die Ihn am
Sonntag darinnen preist. Möge darum vor allem dieser Schmuck unserer Egringer
Kirche immer mehr zuteil werden!

B. Von unserer Orgel

In Dorfkirchen wurden die Orgeln erst im 17. und 18. Jahrhundert allgemein.
Daher sehen wir, daß im Jahre 1758 nur die folgenden Gemeinden unserer
Diözese im Besitze von Orgeln waren:

Efringen (seit 1754)

Kirchen

Schallbach

Rötteln (die alte Orgel war im Mark-
gräfischen Hofe verbrannt. Neuanschaffung
: 1742 mit 8 Registern)

Binzen-Rümmingen (das alte Positiv war
zerbrochen und unbrauchbar. Neuanschaffung
1758 [?]. Kostenanteil Rüm-
mingen: V4)

Haltingen (1755, 12 Register)
Grenzach

Brombach (10 Register)

Lörradi (um der „lateinischen Schuljugend
und deren Ubens willen" mit hinlänglichem
Beitrag des „Röttelschen Capi-
tul" beschafft)

Als Organist wirkte in den genannten Gemeinden meist der Schulmeister. Er
erhielt für diesen Dienst auch eine besondere Vergütung. An der Schwelle zum
19. Jahrhundert war es aber in Egringen der sehnliche Wunsch aller, nunmehr auch
in den Besitz einer Orgel zu kommen. Schon 1754-1760 stand alljährlich im
Visitationsprotokoll zu lesen: „Orgel keine hier, aber sind gesonnen, eine anzuschaffen
". Der Gemeindegesang stand in jener Zeit noch unter Leitung des
Schulmeistars, der dabei als Vorsänger wirkte. 1754 kann den Egringern bescheinigt
werden: „Der Gesang wird wohl geführt". Aber schon 1758-1760
hören wir die Klage: „Gesang noch ziemlich gut, aber sehr langsam. Orgel nötig".
1790 aber stellt das Visitationsprotokoll gar fest: „Der Gesang ist, wie leicht zu
erachten, ohne Orgel nicht gut, und die Stimme des alten Schulmeisters nicht erbaulich
"1. Als man dann 1797 erfuhr, daß die Gemeinde Badenweiler ihre Orgel
von 10 Registern nebst einem Tremulanten zum Preise von 400.- fl. zum Verkauf
anbiete, war man im Interesse des Gottesdienstes sofort bereit, zuzugreifen. Der
Augenblick war um so günstiger, als bereits eine Stiftung von 400 fl. zur Beschaffung
einer Orgel von einem Gemeindegliede vorlag, das sogenannte Ecken-
steinische Legat. Aber noch ehe die markgräfliche Genehmigung zum Orgelkauf
eintraf, zog die Gemeinde Badenweiler ihr Angebot zurück! Nun war guter Rat
teuer. Jedoch war das Verlangen nach der Königin der Instrumente auch in Egringen
nicht mehr zu stillen. So trat man denn alsbald mit dem Orgelbauer Xaver Bernauer
in Staufen in Verbindung, der einen Voranschlag von 1400 fl. für eine neue Orgel

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