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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0015
der Beachtung durch Bürgermeister Ritter. Bei der Renovation der Kirche, die
durch das Staatliche Hochbauamt unter der Leitung des Regierungsbaurats
A. Ehrlich durchgeführt wurde, erhielt diese Grabtafel ihren Platz im Glockenturm
. Zu erwähnen ist weiterhin, daß beim Bläsischaffner in Wieslet der junge
Johann Peter Hebel auf dem Rückweg vom Belchen einkehrte und sein
Schöpplein trank. 13)

14.

Johann Peter Hebel und das Pfarrhaus im Kloster

Der ehemalige Diakonus Karl Friedrich Obermüller zu Schopfheim, zugleich
Pfarrer von Hausen, war Lehrer an der 1770 errichteten Lateinschule in Schopfheim
, die der Knabe Hebel besuchte. Der Vater und das Schwesterchen waren
ihm frühe gestorben und es war ihm keine Erinnerung an sie geblieben. Umso
mehr hing er an seiner Mutter Ursula, geb. Oertlin von Hausen. Den Sommer
über war sie im Hause des Majors Iselin in Basel beschäftigt. Im Herbst 1773
wurde sie in Basel schwer krank und verlangte nach Hause. Mit einem Fuhrwerk
holte sie der Knabe heim. Auf der Wiesenbrücke bei Brombach ereilte
sie zum größten Schrecken ihres Sohnes und des Fuhrmanns der Tod. Der
Knabe war Vollwaise geworden. Sein Lehrer Karl Friedrich Obermüller nahm
den elternlosen Knaben in seine Familie auf, bis er ihn 1774 dem Gymnasium
in Karlsruhe zuweisen konnte, wo er abermals im Hause eines früheren Hausener
Pfarrers, des Hofdiakonus Preuschen, Unterkunft fand. Nach dem Theologiestudium
in Erlangen kehrte er 1780 in die Heimat zurück, war zuerst Hauslehrer
und Vikar in Hertingen, alsdann bis 1793 Präzeptoratsvikar an der
Lateinschule, dem „Pädagogium" in Lörrach.

Karl Friedrich Obermüller kam 1783 als Pfarrer nach Oedingen und 1796
in die große Kirchspielsgemeinde Weitenau-Endenburg. Sein Wohnsitz war das
Kloster. Sicherlich hat Hebel von Lörrach aus seinen ehemaligen Lehrer in
Oetlingen und später auch im Kloster besucht. Hier mag er auch die Sage von
der Häfnetjungfer erfahren haben, denn dem Kloster gegenüber erhebt sich
der Häfnetbuck mit dem Brunnen nahe der Kuppe. Er gestaltete die Sage dichterisch
und setzte ihre Szenen zwischen Steinen und den Häfnetbuck. Der
Schlußsatz des Gedichts enthält die Zeile: „Do füre zieht si der Chilchweg".
Einen Kirchweg gibt es zwischen dem Kloster und Weitenau; auf ihm kamen
früher die Bewohner von Weitenau und vom Klosterhof zur Kirche, und von
den Fenstern des damaligen Pfarrhauses erblickte man ihn.14)

15.

Das Kloster Weitenau in der Dichtung

Das Kloster Weitenau im Tal des Steinenbachs, eines klaren und unver-
schmutzten Berggewässers, gehört unstreitig zu den lieblichsten Plätzen unserer
Heimat. Seine Lage ist idyllisch. Unter sorgsamer Pflege wird es sich zu einem
Schmuckkästchen gestalten lassen. Alle Voraussetzungen dafür sind gegeben.
Möge es die bedeutsame Tradition herüberretten in die Gegenwart und den
Besuchern und Freunden ein geruhsames Plätzchen sein, das sie immer wieder
gerne aufsuchen. Sicherlich haben auch die Benediktiner hier gerne geweilt. Und
Abt Udo, der die Wart'sche Schenkung entgegennahm und den Bau des Klosters
aufführen ließ, dürfte seine Freude daran gehabt haben. Das wird auch der
protestantische Vikarius gefühlt haben, der seine Lust in Versen ausspricht:

13


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