Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 15
(PDF, 52 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0017
nehmungen gegen Damaskus und Askalon fehlschlugen, die griechischen Begleiter
lässig und unzuverlässig waren, sank der Mut zur Fortsetzung des fruchtlosen
Unternehmens. Nach unsagbaren Verlusten an Menschen und Gut kehrte Konrad
in die Heimat zurück. Der Kreuzzug von 1147/49 war ein völliger Fehlschlag. Seine
größte Tat vollbrachte Konrad auf dem Sterbebette, als er seinen Neffen Friedrich
von Schwaben als den erwünschten Nachfolger bezeichnete und ihm
die Reichsinsignien anvertraute.5

Im Norden und Osten hatten die von Konrad eingesetzten Grafen an der
Reichsgrenze kolonisierende Arbeit vollbracht. In Holstein, in Brandenburg und
längs der Ostsee durch Heinrich den Löwen wurden, ungehemmt durch kirchliche
Einflüsse, die Bistümer weltlichen Aufgaben zugesellt und Bodenmeliorationen ausgeführt
.

In Bayern wurde der Weif überwunden und 1150 zum Frieden bewogen, jedoch
bald erhob Heinrich der Löwe seine bayerischen Ansprüche aufs neue und
die Feindschaft flammte abermals auf, aber der Löwe behauptete sich trotzig in
Sachsen.

Im Jahre 1147 tritt unsere Heimat wieder hervor: Im März dieses Jahres vermählte
Herzog Konrad von Zähringen seine Tochter Clementia mit dem
achtzehnjährigen Weifen Heinrich dem Löwen von Sachsen. Ihre Morgengabe
bestand aus dem Schloß Baden (Badenweiler) mit hundert
Dienstmannen und fünfhundert Mansus (Jucherten) Feld. Auf des Königs Eingreifen
trennte sich später Heinrich von Clementia, er tauschte gegen Badenweiler Güter
im Harz ein, und die Zähringerin kehrte wieder heim. Aber diese Verbindung mit
den Weifen und ihr Eintreten in den Oberrheinraum war der Anlaß zu einem
Kriegszug, den der junge Hohenstaufe Friedrich Rotbart gegen Herzog Konrad
von Zähringen führte. Er eroberte Zürich, dann drangen die siegreichen Scharen
in einem „Blitzzug" von Basel her in den Breisgau ein, nahmen Freiburg und erstürmten
die Burg Zähringen, so daß Konrad um Frieden bat. Verstärkend
hatte zu diesem Zug beigetragen, daß Konrad sich an dem Wendenzug des
Löwen beteiligt und dem Kreuzzug des Königs ferngeblieben war.6

1152 schieden sowohl der Zähringer als auch der staufische König Konrad aus
dem Leben.

Unter der Regierung Friedrich Rotbarts erlebte das
Reich seine glanzvollste Periode. Er war ein mittelgroßer Mann
mit rötlich-blondem Haar, stets heiterem Gesichtsausdruck, mit großer Rednergabe,
erfüllt von hohem Gerechtigkeitsstreben, unerschrocken im Kampf, ein trefflicher
Heeresorganisator und ein kühner, umsichtiger Feldherr (1152-1190). Zunächst
einigte er sich mit Heinrich dem Löwen, waren sie doch beide Geschwisterkinder
. Heinrich erhielt wieder Sachsen und Bayern mitsamt dem überelbischen
Slawengebiet. Doch wurde von Bayern der östliche Teil abgetrennt und Österreich
daraus gebildet. Auch Albrecht der Bär herrschte in seinem neuerworbenen
Slawengebiet der Mark Brandenburg als Landesherr. Von
welch weitreichender Wirkung das Werk dieser drei Großen für das Reich und das
ganze Abendland war, zeigt deutlich jenes Bekenntnis:

„Hinrik de Leuw
Albrecht de Bar

Darto Frederik mit dem rote Haar

Dat waren drei Herren

die kunnten de Welt verkehren."

5) Wie in Anmerkung 2.

6) Sievert, S. 35 f.

15


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0017