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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 117
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0119
Der nächste Müllheimer ist der Schneider Leonhard Buser; er ist
verheiratet mit der Tochter Barbara eines Ihringer Bürgers. Mit ihrem einzigen
Kind Anna Barbara reihen sie sich in den Zug der Transmigranten. Aber sie werden
von ihren Landsleuten getrennt und ins Tal der Großen Kokel geführt, wo sie in
ein weiteres kleines Tal einbiegen und in dem alten Bischofssitz B i r t h ä 1 m angesetzt
werden. Mit Staunen werden sie die mächtige Kirche betrachtet haben, die
mit einem dreifachen Mauergürtel umfangen ist, nicht weniger die schwere eiserne
Türe am Eingang in die Sakristei, die nur mit einem „Driebel" geschlossen werden
kann, wobei nach allen vier Seiten schwere eiserne Balken in die seitlichen Mauern,
aber auch in den Plattenboden und in das Deckengewölbe eingreifen. (Diese Türe
wurde vor dem 1. Weltkrieg in die große Ausstellung nach Paris gegeben, wo sie
als Zeugnis der gotischen Epoche Aufsehen und Bewunderung erregte. Sie konnte
erst nach langwierigen Verhandlungen wieder zurückerworben werden. Die Sache
war in Paris auf das politische Geleise geschoben worden: Die Türe von Birthälm
kam damals aus dem ungarischen Staat der Österreich-ungarischen Monarchie und
sollte nach dem Ende des Krieges in den rumänischen Staatsraum übersandt werden;
denn 1919 war Siebenbürgen von Ungarn abgetrennt und Rumänien einverleibt
worden.)

1748 erscheint das Ehepaar Simon Eichinger, der Maurer aus Ef ringen,
mit seiner Ehefrau Anna, der Tochter des Maurers Hans Georg Zeller aus Müllheim
. Sie kommen nach Mühlbach.

Wieder nach Birthälm gesetzt werden Martin Gräßlin, der
Sohn eines Vögisheimers, mit seiner Frau Anna Barbara, der Tochter des verstorbenen
Michael Hermann in Müllheim, mit ihren zwei Kindern.

1749 treffen wir in Deutsch-Pien bei Mühlbach an die am 29. März 1723 in
Müllheim geborenen Sebastian Häßle, den Sohn des gleichnamigen Vaters
und der Barbara Thommin, und die Anna Maria Häßle, die Tochter des
Anton Häßle und der Veronika Willin. Beide sind als Ledige fortgezogen.

Wieder in Mühlbach ist eingetroffen im Jahre 1748/49 Johann Michael
Kaltenbach, der Taglöhner von Müllheim, mit seiner Frau zweiter Ehe Elisabeth
Breitenstein, der Tochter des verstorbenen Schuhmachers Johann Philipp
Breitenstein in Müllheim, mit ihrem siebenjährigen Sohn Johann Philipp. Der Pfarrer
vermerkt von ihm: „Ist in Siebenbürgen verreißt". Kaltenbach war schon frühe
entschlossen, den Staub der Heimat von seinen Füßen zu schütteln, verkaufte er
doch in den Jahren 1738 - 1744 eine Anzahl Grundstücke seines Besitzes in Müllheim
. Mit vier bis fünf Kindern reiht sich in den Zug der Exulanten ein der Müllheimer
Schafhirt Peter Med er mit seiner Frau Anna Würger von Raich
in der Vogtei Tegernau. In welche Siebenbürger Gemeinde er kam, ist nicht festzustellen
, vielleicht nach Hadad oder Tasnad oder Varhegy bei Kronstadt. Dasselbe
gilt auch von dem Hintersaß Jakob Meyer. Der Müllheimer Pfarrherr aber
weiß um die Abwanderung und setzt den entsprechenden Vermerk neben den Namen
im Kirchenbuch.

Mit andern Müllheimer Landsleuten zieht der Taglöhner Kaspar Müller
nach Birthälm; er nimmt mit das Töchterchen erster Ehe mit Elisabeth Gubler, die
ihm 1744 starb, nun aber mit der zweiten Frau Barbara Casparol, eines Glasers
Tochter von Buggingen.

Nach Mühlbach wendet sich wieder Klaus N e f von Vögisheim. Er stirbt
dort im Jahre 1755.

Nach Birthälm gezogen ist der Maurer Johann Jakob Salzer mit seiner
jung verheirateten Frau Anna Maria Wittmer von Müllheim. Fern der Heimat

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