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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 210
(PDF, 52 MB)
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mäßig kurzer Zeit bereits geschaffen worden ist, und angesichts der Fülle der
noch zu lösenden vordringlichen Aufgaben, müssen andere wünschenswerte
Projekte zurückgestellt werden. Das gilt vor allem für die geplante Fest- und
Allzweckhalle und für ein neues Schwimmbad, für das die Stadt das Gelände
bereits erworben hat.

Als Ergebnis der Förderung des Wohnungsbaus kann festgestellt werden,
daß in der Zeit von 1948 bis zum Sommer 1960 in Müllheim rund 530 Wohnungen
neu erstellt worden sind. In dieser Zahl sind nicht enthalten rund 380 Wohnungen
, die zweckgebunden für den Bedarf der französischen Familien gebaut
worden sind. Auch sind darin nicht enthalten die erst baupolizeilich genehmigten
Bauvorhaben sowie die bereits begonnenen oder erst im Rohbau fertiggestellten
Wohnungen, deren Gesamtzahl etwa neunzig beträgt.

Um eine geordnete und sinnvole städtebauliche Entwicklung zu sichern, hat
die Stadt im Jahr 1958 einen Flächennutzungsplan aufgestellt, durch welchen die
Nutzung des Gemeindegebiets nach Gesichtspunkten des Bauens und Wohnens,
des Verkehrs und der Wirtschaft, der Landwirtschaft und der Erholung unter
Berücksichtigung der örtlichen und landschaftlichen Gegebenheiten geregelt wird.
Daneben sind drei Teilbebauungspläne im amtlichen Verfahren und drei weitere
Teilbebauungspläne im Vereinbarungsweg aufgestellt worden, um eine geregelte
Bebauung zu gewährleisten.

Zum Schluß: Die Einwohnerzahlen verdeutlichen die Entwicklung der Stadt

1852 2893 Einwohner
1939 4604 Einwohner
1960 6500 Einwohner

ohne die Mitglieder und Angehörigen der Stationierungsstreitkräfte und ohne
die kasernierten Soldaten; diese eingerechnet, dürften heute in den Mauern unserer
Stadt rund 10 000 Personen weilen.

So präsentiert sich die Stadt im Jubiläumsjahr als ein Gemeinwesen, das sich
auf allen Gebieten kraftvoll weiterzuentwickeln bemüht und das sich der Aufgabe
verpflichtet fühlt, die in der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg
umschrieben ist: In bürgerschaftlicher Selbtsverwaltung das gemeinsame Wohl
ihrer Einwohner zu fördern! Und noch heute gilt — im wörtlichen und im übertragenen
Sinn —, was Goethe in „Hermann und Dorothea" gesagt hat:

„Denn was wäre das Haus, was wäre die Stadt, wenn nicht immer
Jeder gedächte, mit Lust zu erhalten und zu erneuern.
Sieht man am Hause doch gleich so deutlich, wes Sinnes der Herr sei,
Wie man, das Städtchen betreffend, die Obrigkeiten beurteilt.
Denn wo die Türme verfallen und Mauern, wo in den Gräben
Unrat sich häufet, und Unrat auf allen Gassen herumliegt,
Wo der Stein aus der Fuge sich rückt und nicht wieder gesetzt wird,
Wo der Balken verfault, und das Haus vergeblich die neue
Unterstützung erwartet: Der Ort ist übel regieret."

So wird unsere Stadt auch in Zukunft nur soviel sein, wie ihre Bürger aus
ihr zu machen willens sind.

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