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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 218
(PDF, 52 MB)
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rührende Verse. Er habe in einem Gedicht, in dem er seiner Enttäuschung über
seine Erfahrungen in der großen Welt Ausdruck gebe, zum Schluß geschrieben:

Das Haus, die Heimat, die Beschränkung,
Sie sind das Glück, sie sind die Welt.

Und deswegen feiere Müllheim mit Recht die alten Gedenktage.

Das Grußwort des Regierungspräsidenten Anton Dichtcl

Regierungspräsident Dichtel sagte in seinem Grußwort an die Stadt: Es sei
immer so im Leben gewesen, wenn eine Familie ein Familienfest feiere, daß
sich dann die gesamte Familie wieder einmal zusammenfinde. Dabei werde dann
erzählt von vergangenen Tagen, man spreche dabei auch über das Gegenwärtige
und unterhalte sich über die Zukunft. Eine Gemeinde solle ja eigentlich im
engsten Sinne des Wortes die Fortsetzung der Familie bedeuten. Das, was die
einzelnen Gemeindeglieder nicht erledigen können, das soll seine Erledigung in
der Gemeinde finden. Die Gemeinde sei im reinsten Sinne des Wortes die Fortsetzung
der Familie. Es sei darum ganz selbstverständlich gewesen, daß zum
heutigen Tage, an dem die Gemeinde Müllheim ihr Fest feiere, sich die Gemeinde
selbst und ihre eigenen Bürger, aber auch alle Freunde und die mit ihr
in einem Wechselkontakt stünden, in dieser Stunde zusammengefunden hätten.
Für die Stadt Müllheim sei es etwas Erfreuliches, daß der Bundesminister nicht
nur im Sinne des Wortes, sondern tatsächlich von Badenweiler herabgestiegen
sei. Das könne man hier sagen, es treffe zu und er freue sich, daß auch der Herr
Innenminister heute in diesem Kreise weile. Auch für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit
gewesen, an diesem Tage in Müllheim zu sein.

Er, Dichtel, habe bei der Festrede und bei den Worten von Bürgermeister
Graf einmal darüber nachgedacht, welche Berührungspunkte im Laufe der letzten
Jahre bestanden hätten. Einer sei bereits vom Herrn Innenminister erwähnt
worden, und er freue sich der ministeriellen Weisheit, die hier gerade an
diesem Platz zum Ausdruck gekommen sei.

Die erste Begegung mit Bürgermeister Graf sei wohl die gewesen, als es
seinerzeit darauf angekommen war, den Landkreis Müllheim zu erhalten. Die
Müllheimer, die im allgemeinen sehr friedliche Menschen seien, die den Frieden
lieben, könnten aber auch anders, wenn es an ihren Landkreis gehe, wie schon
einmal in der Geschichte bewiesen wurde. Deswegen dankte Dichtel dem Innenminister
dafür, daß er gerade in seiner Eigenschaft als Landtagsabgeordneter,
wenn wieder ähnliche Bestrebungen kämen, getreu seinem Rütlischwur, den er
soeben im Angesicht des gesamten Müllheims abgelegt habe, daß er diesen
Schwur einhalten und dafür mit eintreten wolle, daß diese Dinge dem Kreis
erspart bleiben. Wenn man heute drei Landtagsabgeordnete habe, dann habe er
ja bereits heute schon Gelegenheit, sein Ohr an das Herz des Markgräfler Volkes
zu legen und darüber einmal nachzudenken und Betrachtungen anzustellen, wie
Müllheim und sein Kreis über eine eventuelle neue Maßnahme denken würde.

Die zweite Sorge, die ihn mit Bürgermeister Graf zusammengeführt habe,
sei jene Sorge gewesen, die die Schulträgerstädte in Südbaden besonders hatten,
als neue gesetzliche Maßnahmen vor der Tür standen. Es werde gar kein Fehler
sein, wenn man in der augenblicklichen Stunde einmal ganz kurz der Sorgen
und Schwierigkeiten gedenke, die gerade Müllheim im Laufe der letzten Jahrzehnte
mitzumachen habe. Es sei für eine Gemeinde immer eine Schwierigkeit,
wenn im Verlauf von fünfzig Jahren sich die Einwohnerschaft verdoppelt.

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