Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 234
(PDF, 52 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0236
hunderts, durch sein lauteres Wesen anerkannte Autorität,
durch seine hervorragende Beredsamkeit die Volksmassen
hinreißend. Bernhard von Clairvaux (in unserer Gruppe begleitet
von Adalbert von Staufen und zwei Mönchen) zog
1146, zum zweiten Kreuzzug aufrufend, von Frankfurt das
Oberrheintal herauf über Basel nach Konstanz. Am 5. Dezember
1146, so berichtet die Sievertsche Chronik, predigte
er auch in Müllheim. „Wie überall, so eilten auch die hiesigen
Einwohner in großer Zahl herbei, um mit dem Ruf ,Christ
uns genade* den gefeierten Prediger zu begrüßen".

Zeit der Herzöge von Zähringen:

1218 Seit 1097 gehörte Müllheim zum Herzogtum der mächtig aufkommenden
Zähringer. Vom Ausgang des 11. Jahrhunderts
bis 1218 haben die Zähringer in der Reichspolitik, vorab als
Parteigänger der Weifen, eine hervorragende Rolle gespielt
und dem Reich auch in Italien große Dienste geleistet. In
diese Zeit fällt auch die Gründung zahlreicher Städte der
Zähringer, wie Freiburg i. Br., Freiburg in der Schweiz, und
Neuenburg. Wiederholt, so 1147, kam Müllheim in kriegerische
Bedrängnis, eine Folge der innerdeutschen Auseinandersetzungen
, an denen die Zähringer beteiligt waren. Herzog
Berthold V., der Gründer von Bern, mit dem 1218 das Zähringerhaus
erlosch, versuchte mit Erfolg, sein Herzogtum
friedlich zu regieren. Auf seiner Burg in Freiburg entwickelte
sich höfisches Leben, das die Ritter des Herzogtums anzog.
Einen Ausschnitt des Hoflebens zeigt unsere Gruppe mit
Herzog Berthold V. und den Herren von Müllheim, Auggen,
Baden und Neuenfels, von Pagen (und Trommlern) begleitet.

Die Pest:

1349 Nach dem Erlöschen des Zähringer-Hauses begann die Zeit
der Grafen von Freiburg und der Markgrafen von Hachberg.
Es waren oft unruhige, schwere Zeiten, die unsere Bevölkerung
im 13. und 14. Jahrhundert durchzustehen hatte. Insbesondere
die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde durch
manche Katastrophen eine schwere Leidenszeit. 1302 und 1343
erlebte man riesige Überschwemmungen durch den Rhein,
1346 und 1356 heftige Erdbeben und schließlich kam die Pest.
Sie hatte 1313 eine Hungersnot zur Folge, weil niemand mehr
zum Bestellen von Feld und Haus da war. 1349 brach das Unglück
auch über unsere Heimat herein. (Unsere Gruppe stellt
die Pest dar, begleitet von den sogenannten Teufelsmartyrern,
die damals in großen Zügen das Rheintal auf und ab pilgerten
im Büßergewand, die Geißel zur Selbstzüchtigung in der
Hand.)

Geburtstag des Markgraflerlandes als politisches Gebilde:

9. 9. 1444 Die Zeit der Herrschaft der Grafen von Freiburg war unserer

Heimat wenig förderlich. Verpfändet, wieder eingelöst, hineingezogen
in den Streit mit Österreich, wieder verpfändet,
mit Krieg überzogen, so war Müllheim (mit der Herrschaft

234


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0236