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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 239
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0241
Erhebung Müllheims zur Stadt:

1810 Am 27. Januar 1810 hat das Großherzogliche Badische Ministerium
des Innern Müllheim zur Stadt erhoben, womit ein
neuer Abschnitt in der Geschichte unserer Heimat begann.
Unsere Gruppe erinnert an die Stadtfeier vom 30. Mai 1810,
mit der man das Ereignis feierte. Wir sehen Vogt Johann
Jakob Willin, nunmehr Bürgermeister geheißen, und sieben
bis dahin „Richter", jetzt Stadträte genannte Kollegen. Die
30 Kreuzer, die damals „jeder Bürger und Jüngling zur Beschaffung
einer Ergötzlichkeit" erhielt, wären allenfalls in
einer Münzsammlung zu besichtigen.

Die Revolution 1848:

1848 Am 21. September 1848 traf Struve, neben Hecker der führende
Kopf der 48er Revolution in Baden, von Basel kommend
, in Lörrach ein. Bereits zwei Tage später traf er mit
einer Streitmacht von 700 Mann in Müllheim ein, wo er alle
Waffenfähigen rekrutieren wollte. Einige angesehene Bürger,
darunter Altbürgermeister Blankenborn, mußten sich mit
1000 Gulden an der Kriegskasse der Revolutionäre beteiligen.
Unsere Gruppe zeigt Struve, seine ihm in der Chaise folgende
Frau und Altbürgermeister Blankenborn mit einem „Stumpen
Kronenthaler", den er damals den Revolutionären aushändigte
mit den Worten „Da habt ihr das Blutgeld".

1. Müllheimer Weinmarkt 1872:

Das Großherzogliche Handelsministerium hat zur Belebung
des Weinhandels besondere Weinmärkte ins Leben gerufen.
Der erste und zugleich älteste badische Weinmarkt fand am
7. Dezember 1872 in Müllheim im Rathaussaal statt.

Besuch bei der rüstigen Reggenhagerin

Über den historischen Festzug schrieb Franz Schneller in Nr. 200/1960 der
„Badischen Zeitung":

„Also, do gits nit, mir fahre morn uf Mülle", versicherten wir uns am Samstag
gegenseitig. Aber in der Nacht, so gegen vier Uhr, glaubte die andere Hälfte
mich mit der Nachricht wecken zu können: „Hörsch bloß, wie's rägnet." „Gott
und ich wissen es schon", verkündete ich gelassen, den Wolkenbruch genießend.
Um 7 Uhr das Radio: „Zunehmende Bewölkung, Schauer, besonders im Süden
des Landes". Im Regen zur Bahn. Regen bis hinter Krozingen. Unter einem
Birnbaum eine Fasanenhenne erbärmlich ratlos. Hinter Hügele Regenstille.

Der Bahnhof Müllheim hatte jedes Fenster grüngerahmt. Schau, schau, sagte
ich mir, das täte die Bahn für Freiburg nie. Eine bätschnasse Fahne tropfte
von ihrem Mast. Auf der Busfahrt durch die Unterstadt alles geschmückt. Der
Blauen im Nebeldampf. Die Stadt in Waschküchenschwüle. Das Blau der Papierfähnchen
ins Weiß ausgelaufen. Auffallend eine einzige, mächtige Landesfahne
mit Troddeln auf einem Balkon, wohl von einem gehobenen Beamten ausgehängt
, dachte ich.

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