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125 Jahre Sängervereinigung Müllheim

Die Jubiläumsfeier am Samstag, dem 3. September 1960

Von Franz Josef Mayer

Die Sängervereinigung Müllheim feierte am Samstag, dem 3. September 1960,
im Festzelt mit einem Jubiläumsabend ihr 125jähriges Bestehen. Die Bühne
des Zeltes war aus diesem Anlaß mit den Blumen des Herbstes geschmückt.
Leider war die Entscheidung, die Jubiläumsfeier im Zelt zu veranstalten, keine
sehr glückliche Lösung. Einmal weil der Raum für eine derartige Feier nicht
paßte, zum andern war das Zelt zu groß für den kleinen Kreis, der an der
Feier teilnahm. Lärm von außen (ein Vergnügungspark befand sich nebenan)
störte den Ablauf der Feier erheblich. Es fehlte aber auch im Zelt die Wärme
und Herzlichkeit, die man bei Veranstaltungen der Sängervereinigung sonst sehr
zu schätzen weiß.

Mit den Chören „Heiliges Land" und „Hymne an das Lied" von R. Edler,
vom Gemischten Chor der „Sängervereinigung" Müllheim unter Leitung von
Oberlehrer Fazler gesungen, wurde die Feier des 125jährigen Bestehens der
Sängervereinigung stimmungsvoll eingeleitet. Der Kreis der Besucher beim
Jubiläumsabend, den der erste Vorsitzende der „Sängervereinigung", Max
Schweinlin, begrüßte, war nicht allzugroß. Schweinlin bedauerte, daß diese
Feier die Menschen nicht mehr anzusprechen vermochte. Sein besonderer Willkommengruß
galt Landrat Allgaier, Bürgermeister Graf, den Ehrenmitgliedern
des Vereins und der „Sängerfreundschaft" Neuenburg, die nach Müllheim gekommen
war, um den Abend mit zu gestalten. Max Schweinlin sagte in seiner
Ansprache, daß sich seit dem Gründungstage ungemein vieles geändert habe.
Stolz dürfte man sein, daß sich der Verein trotz aller Wirren 125 Jahre habe
erhalten können. Lobend gedachte er der Männer, die nach dem zweiten Weltkrieg
die „Sängervereinigung" wieder ins Leben riefen.

Der Dank der Stadt

Nach Ludwig van Beethovens „In allen guten Stunden", von den Männerchören
der „Sängerfreundschaft" Neuenburg und der „Sängervereinigung" Müllheim
, unter Stabführung von Chorleiter Eugen Fazler vorgetragen, sagte Bürgermeister
Erich Graf in einer kurzen Ansprache, daß eine lange und wechselvolle
Geschichte hinter der Jubilarin liege. Steil aufsteigend sei die Entwicklung, die
die „Sängervereinigung", besonders in den letzten Jahrzehnten genommen habe.
Groß seien die Verdienste, die sie sich um das kulturelle Leben unserer Stadt
erworben habe. Bürgermeister Graf sagte weiter, daß die „Sängervereinigung"
aus unserem Leben nicht wegzudenken sei, ohne daß ein Gefühl der Leere entstände
. Ihr Gesang hebe uns über den Alltag hinaus. An den Gräbern spendeten
die Sänger und Sängerinnen Trost, bei den frohen Festen der Familie und im
Freundeskreis stifte ihr Lied Freude und Besinnung. Ihr Gesang bringe in die
Gemeinschaft eine starke verbindende Kraft. Diese Verdienste seien nur denkbar
durch Idealismus, Liebe zur Kunst und viel Einsatz an Zeit. Für diese Verdienste
dankte Bürgermeister Graf der „Sängervereinigung" im Namen des
Gemeinderates und der gesamten Bürgerschaft. Dank und Glückwünsche wurden

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