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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0020
Lörrach und Umgebung im Jahre 1749

Von D. Neu, Heidelberg

In der Bibliothek des evangelischen Oberkirchenrats in Karlsruhe findet sich
ein Synodalprotokoll vom Jahr 1749 für die Diözese Rötteln, das auf unsere
Gegend für jene Zeit manches Licht fallen läßt.

In Betracht kommen bei dieser Synode folgende Gemeinden: Rötteln, Lörrach,
Hauingen, Eimeidingen mit Markt, Binzen mit Rümmingen, Efringen, Kirchen,
Egringen, Wollbach, Oedingen oder Öttligken, Tüllingen, Weil, Grenzach, Brombach
, Kleinkems, Blansingen mit Welmlingen, Schallbach mit Fischingen, Haltingen
, Wittlingen.

Alle Gemeinden haben Kirchen, 6 mit 2, 11 mit 3, 2 mit 4 und Efringen mit
5 Glocken, in letzterem Ort ist auch eine Schlaguhr gemeldet. Eine Orgel hat nur
Lörrach und Grenzach, in allen anderen Orten fehlt eine solche. Dafür hat aber
Lörrach auch 2 Posaunen, welche 1728 die fürstliche Dienerschaft um 28 Gulden
erkaufte und welche der Zinkenist gratis bläst.

Der Zustand der Pfarrhäuser läßt in vielen Gemeinden manches zu wünschen
übrig. Schulhäuser finden sich noch nicht an allen Orten. Ein solches hat nur
Rötteln, Lörrach, Binzen, Efringen, Wollbach, Oedingen, Tüllingen, Grenzach und
Blansingen. Von Wittlingen und Rümmingen wird ausdrücklich gemeldet, daß die
Orte erst 1=72>6. bzw. 1739 den ersten Lehrer bekamen, alle anderen Orte schon
früher. Den ersten Unterricht im Volke gaben aber, wie gemeldet wird, gleich
nach der Reformation die Pfarrer.

Die Schulhäuser sind größtenteils von den Gemeinden erbaut, nur in Weil
zog der Lehrer in das Haus des einstigen Kapellans ein. Auch die wenigen vorhandenen
Schulhäuser waren in wenig gutem Stand, überall spiegelte sich noch
die Not, eine Folge des 30jährigen Krieges und der französischen Raubzüge.

Alle Gemeinden hatten Pfarrer und Lehrer. Bei dem Interesse für die Familienforschung
mögen auch deren Namen genannt werden, und zwar in der Reihenfolge
der obengenannten Orte: Joh. Bernh. Fecht - Joh. Leonh. Walz - Joh. Christof
Gerstner - Joh. Jak. Dürr - Chr. Dietrich Böhm - Gg. Balthasar Dreuttel -
Joh. Wilh. Sartorius - Matth. Wilh. Tulla - Joh. Phil. Helminger - Joh. Heinr.
Brieff - Konr. Fr. Hauber - Leonh. Rheinberger - Joh. Mich. Hauber - Joh. Ernst
Steib - Joh. Gerson Butler - Dan. Ludw. Gebhard - Joh. Christof Ernst Zandt -
Immanuel Groß und Joh. Grießbach. Die Pfarrer stammen größtenteils „aus dem
Land", d. h. sie sind in der Markgrafschaft geboren, bis auf einen sind sie verheiratet
und haben zusammen 35 Söhne und 26 Töchter. Viele Kinder haben schon
ihren Beruf; so wird von einem berichtet, daß er Barbier im Ort ist; von einem
Pfarrhaus wird gesagt, daß kein Sohn, weil er 9 Geschwister hat, studieren kann.
Die Besoldung des Pfarrers steht zwischen 109 Gulden in Kirchen und 500 Gulden;
letztere Summe wurde aber nur in Lörrach erreicht; dann kommt Schallbach mit
400 Gulden; unter 200 Gulden bleiben 11 Gemeinden.

Uberall ist man mit den Pfarrern zufrieden, nur Kirchen klagt, daß ihr Pfarrer
seltsam predige. Wenn man hört, daß derselbe 1681 im Marburgischen geboren ist,
wird man verstehen, worin das Seltsame der Predigt bestand.

In der gleichen Reihenfolge seien auch die Lehrer genannt, wobei aber zu
bemerken ist, daß hier auch Lehrkräfte für die Filiale in Betracht kommen:
Abraham Stein - Jak. Greinder - Joh. Heinr. Blum - Franz Herwig - Hans Jak.
Märgelin - Hans Jak. Lang — Mich. Burgin - Chr. Breding - Joh. Jak. Keller -
Blasius Ritter - Matth. Wettlin - Claus Meister - Fr. Enkerlin - Joh. Jak. Frey -

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