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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0032
Schon um 1759 war die Sraße durch die Vorstadt — die heutige Hauptstraße —
ein Stein des Anstoßes. Statthalter und Rat hatten um die Pflästerung derselben
nachgesucht und die Übernahme der Kosten auf die Landeskasse beantragt. Sie
war nur längs der Häuserreihe gepflastert, in der Mitte aber nicht, und diese daher
dermaßen ruiniert, daß die Pflastersteine vom Rand her in die Löcher längs der
ungepflasterten Mitte fielen. Es wurde unter erheblichen Kosten zur Not abgeholfen.

1839, in der Zeit des Großherzogtums, verlangte schließlich die Wasser- und
Straßenbauinspektion Lörrach in eigener Sache die Abschaffung des Stadtbaches,
damit sie die Straße durch Schopfheim mit geringen Kosten pflästern lassen könne.
Sie stellt dabei der Stadtverwaltung kein rühmliches Zeugnis aus, da diese auf die
Reinlichkeit des Baches und seine Instandhaltung keinen Wert lege, so daß Schlamm
und Unrat sich aufhäufen und die kleinen Brücken zusammenbrechen. Bei sauber
gehaltenem Bett hätte das Wasser genügend Gefälle.

Nun aber erheben die Mattenbesitzer Einspruch wegen Entgehen der Wässerung;
doch sie können bis zum Jahre 1600 keinen privatrechtlichen Titel zur Berechtigung
der Wasserentnahme aus dem Stadtbach nachweisen. Für den Ausbruch eines
Brandes sei jetzt der Gewerbekanal geeignet, da der Stadtbach infolge seines
geringen Gefälles doch während der Hälfte des Jahres trocken liege. Ihr Rekurs
wird daher im November 1840 vom Ministerium des Innern kostenpflichtig verworfen
.

So wurde im Herbst 1840 mit der Zerstörung des Stadtbaches begonnen. An
seiner Stelle wurde ein laufender Brunnen in der Altstadt aufgestellt, ursprünglich
vor dem Haus des Kaufmanns Kißling-Zähringer (Konsum-Verkaufsstelle), heute
neben dem Friseurgeschäft Grether.

Pflästerermeister Faußel von Basel führte die Pflästerung durch. Der „Berg"
bei der Apotheke verschwindet, da das Bett des Baches zugeworfen wird und die
Brücke wegfällt. So erhält die Hauptstraße an jener Stelle das Aussehen, das sie
heute bietet.

Quelle: GLA Zugang 1924 Nr. 2 Abtlg. 375/280 und Sp.-Akten 229, Convolut
8/208 und 01.

Ein weitgereister Schmiedgeselle aus Neuenweg
erzählt von seinen Erlebnissen

Von Otto Weiß, f in Schopfheim

Johann Georg Vollmer ist geboren am 23. April 1839 in Neuenweg. Seinem
Vater, der später auch Bürgermeister war, gehörte damals die „Krone". Nach Besuch
der Volksschule kam Vollmer in die Lehre zu einem Schmiedmeister nach Schönau.
Hier heißt es wie in jenem Volkslied:

„Das Fressen dauert gar nit lang,
Die Arbeit 16 Stunden . .
Von früh bis spät mußte der Junge in der Schmiede stehen und die Kost war recht
schmal. Nach zwei Jahren ergriff er dann auch den Wanderstab und zog in die
Fremde. Im Aargau nahm er erstmals Arbeit an. Mit seiner Kunst als Schmied
war es nicht weit her. Er war nicht nur ein schwächliches Bürschchen, sondern er
hatte auch in seiner Lehre nicht viel gelernt. So mußte er, bis er sich aus eigener

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