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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0039
Bücher- und Zeitschriftenschau

Heinz Erich Walter: Die katholische Pfarrei Sankt Marien in Haltingen
. Teile 6, 1 und 6, 3 des Ortsbuches von Haltingen.

Die vorliegende kathol. Kirchengeschichte von Haltingen ist ein Teil des geplanten
„Ortsbuches von Haltingen". Der Verfasser geht aus vom Auftreten Fridolins in unserer
Gegend, verzeichnet kurz die Schenkungen aus dem beschlagnahmten alemannischen
Herzogsgut im Kander- und dem nahen Rheintal und erwähnt den fränkischen Königshof
in Kirchen als dem Ausgangspunkt der Verkündigung des Christentums. Dann
verbreitet er sich über die Kirchen in Haltingen und Hiltelingen, die erste erbaut zur
Zeit Kaiser Heinrichs II. und verschiedentlich erweitert unter dem Patronat des Bischofs
von Basel, dann des Markgrafen Rudolf III.

Hiltelingen hat seine Kirche seit etwa 1275; das Säckinger Frauenkloster hat über
diese St. Michaelskirche das Patronatsrecht. Im 30jährigen Krieg zerstört, ließ der Markgraf
1722 die Kirche abbrechen. Mit der Kirche ging das Dorf als Wüstung unter. Aus
Hiltelingen ging der Augustinermönch Johann von Hiltelingen hervor, der 1359 als
Bischof von Lombes in Südfrankreich eingesetzt wurde.

Ein Verzeichnis der katholischen Priester von 837—1556 schließt sich an.

Zuerst hatten die wenigen Katholiken ihren Kirchweg nach Stetten zu gehen, dann
seit 1868 den Gottesdienst in Lörrach zu besuchen, bis i. J. 1905 die Peter- und Paulskirche
in Weil eingeweiht wurde. Die eigene Kirche in Haltingen entstand zwischen
1934—1937. Sie wurde 1946 eingeweiht und erhielt 1953 das Geläute von 4 Glocken.

Mit einem Blick in die Organisation der Pfarrei schließt die Schrift mit den Bildern
der Pfarrer. Aufnahmen der Kirche sind beigegeben. Wenn der Verfasser schreibt, daß
die Katholische Gemeinde in Haltingen 1556 „aufgehoben" wurde, so entspricht diese
Formung nicht der Tatsache. Jede Kirchengemeinde wurde damals im markgräflichen
Auftrag befragt, ob sie die neue Kirchenordnung, wie sie vorgelegt wurde, annehmen
wolle. Aus freiem Willen entschieden sich die Einwohner, wenn auch zuweilen nicht
gerade aus Begeisterung, dem neuen Glaubensbekenntnis beizutreten. Man muß den Einfluß
Basels nicht gering anschlagen oder ihn gar übergehen. Seine Druckereien warfen
die Schriften Martinn Luthers in das Land rechts und links des Rheins, die Fuhrleute
mit ihren Zehntfuhren und die Zinspflichtigen, die die Zinsherren aufsuchten, sahen
genau, wie die Reformation in der großen Stadt vor sich ging. Es waren die Zünfte,
also das werktätige Volk, das die Einführung der Reformation erzwang gegen die
Universität und die Altgläubigen des Rats. Mit dem Jahr 1529 war der Sieg der
Reformation in Basel bereits entschieden. Die Folgen machten sich auch im Markgräfler-
land bemerkbar. Seith.

Fritz Schülin und Hermann Schäfer: Istein und der Isteiner Klotz. Beiträge
zur Orts-, Landschafts- und Wehrgeschichte. Herausgegeben von der Gemeindeverwaltung
Istein. 26 Seiten. Preis geb. 22.— DM

Als Frucht jahrzehntelanger Forschungsarbeit legen beide Verfasser die Ergebnisse
ihrer Stoffsammlung vor.

Während Schülin als Sohn eines jahrhundertelang bodenständigen Isteiner Geschlechts
sich bis ins einzelne der Geschichte, der Schicksale, dem Gewirr des ungebändigten Rheinstroms
und den Gewerben des Fischerdorfs und der Rebbauern widmet, gestaltet er eine
Fülle von Bildern aus Vergangenheit und Gegenwart der beiden Dörfer Istein und Huttingen
. Auf einer Insel im Stromlauf, Rosenau genannt, entsteht von ursprünglich einem
Hof ausgehend, eine Tochtersiedlung Isteins, in der die Familiennamen des Mutterdorfes
sich teilweise bis zum heutigen Tage erhalten haben. In seinen Geschlechtern wird Istein
durch Jahrhunderte verfolgt, die einzelnen Höfe erscheinen mit ihrer Geschichte. Gebietsund
Landesherr ist der Bischof von Basel; Dinghof, Burgen und Kloster treten hervor
und zeichnen ihre Spuren in das Ortsbild und die Geschicke des Dorfes und seiner
Bewohner, aber auch zu den Mächten der nahen Umgebung und der Ferne. Den noch
bestehenden Baudenkmälern wird schöne Aufmerksamkeit geschenkt und sie in Bildern
festgehalten, die der Kunst Schülins ein gutes Zeugnis ausstellen.

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