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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0003
Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für Geschichte
und Landeskunde • Verlagsort Schopfheim • Druck: Gg. Uehlin, Schopfheim

24. Jahrgang Heft 2 1962

Die Sirnitz

in ihrem Wandel vom Meierhof zum Ausflugsziel
von Johannes Helm, Schweighof

/. Lage und Name

Flankiert von Köhlgarten (1224 m) und Weiherkopf (1143 m) liegt in 1073 m
Höhe der Kreuzweg als Paßhöhe und Wasserscheide zwischen dem Klemmbach
im Westen und dem Einzugsgebiet der Kleinen Wiese im Osten. Im tannenumrahmten
, nach Westen geöffneten Wiesengrund fließen mehrere kleine Wasserläufe
zusammen und bilden den Klemmbach, der bei einem durchschnittlichen Gefälle
von 14 Prozent nach einem kurzen Lauf von nur 12 km die Rheinebene erreicht
und in ihren Schottern versickert. Im Quellgebiet dieses Baches erscheint
mehrfach der Name Sirnitz, und zwar einmal als Bergbezeichnung (1114 m), oft
auch Hohe Sirnitz genannt, dann aber auch als Siedlungsname. Darüber hinaus
kennt die Karte (Topographische Karte 1:25 000; Meßtischblatt 8112 und 8212)
noch ein Sirnitzköpfle (988 m). Ein zweiter Sirnitzgrund liegt südwestlich der
Rotte Münsterhalden (Gmd. Untermünstertal) im Einzugsgebiet des Neumagen
am NO-Hang der Sirnitz oder Hohen Sirnitz. Das Sirnitzgebiet gehört zur Stadtgemeinde
Müllheim (abgetrenntes Gemarkungsgebiet) und ist heute ein vielbesuchtes
Wandergebiet für Einheimische und Gäste.

Die Endung -itz mutet im badischen Raum fremd an. Die älteste bekannte
Schreibweise (1428) kennt sie bereits: Sirniz. Spätere Schreibungen sind Sirniß,
Sirnß und Sirnz, wobei die letztgenannte der heutigen Mundartaussprache entspricht
.

Anton Schwaederle bringt in einem Aufsatz „Belchen und Möns Samba"
(Blätter aus der Markgrafschaft, 1918) den Namen Sirnitz in Verbindung mit
der keltischen Mondgöttin Sirona. Der Stamm Sir sei auch in nichtdeutschen Ländern
belegt. Schwaederle denkt dabei auch an die enge Nachbarschaft zum
Belchen, in dessen Namen er den Sonnengott Belenus zu erkennen glaubt. Eine
andere Deutung versucht F. E. Vogt in dem Aufsatz „Vordeutsche Geländenamen
um Badenweiler" (Markgrafschaft, 1956, Heft 3/4). Demnach sei ,arac oder ,arum£
die keltische Bezeichnung für einen Wasserlauf. Das vorgeschaltete s dürfte das

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