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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0039
setzgebung die Pfarrkirchen als allein berechtigt zum Empfang der Zehnten erklärte
, was die Grundherren veranlaßte, ihre Eigenkirchen mit Pfarrechten ausstatten
zu lassen. Ludwig der Fromme sicherte allen Kirchenneugründungen das
Zehntrecht zu, was eine genaue Abgrenzung der den einzelnen Kirchen zehntpflichtigen
Gläubigen nötig machte und so den räumlichen Begriff der Pfarrei
entstehen ließ. Das wäre derselbe Vorgang: man muß abgrenzen. Karl der Große
krönte 813 seinen jüngsten Sohn zu Aachen, der im folgenden Jahre nach dem
Tode seines Vaters die Regierung antrat (bis 840).

Es handelt sich also beim Holzeneinig um ein abgegrenztes Gebiet, das die
drei Gemeinden zusammen verwalteten und über das Weiderecht in diesem Wald
Aufsicht führten. Der Name ist durch die oben mitgeteilten Ausführungen Professor
Baders hinreichend geklärt. Es war aber notwendig, diese ganze Frage einmal
ausführlich darzustellen, da es bisher bei uns keinerlei Literatur mit örtlichen
Belegen zur Frage des Einig gibt. Wenigstens deutet die Äußerung von Professor
Dr. Rest darauf hin. Für die beteiligten Gemeinden aber ist der Einig eine wichtige
Einnahmequelle, denn der schöne Eichenbestand lockt zu den Versteigerungen
immer wieder Interessenten aus dem ganzen Bundesgebiet, besonders die Fournier-
eichen vom Einig sind gesucht. So zeigt der Einig den Wandel der Zeiten auch in
der Art der Nutzung.

Die Sausenburg

von Albert Eisele, Kandern

Sie lag für die Menschen früherer Zeiten abgelegen in den weiten Wäldern
am Südhang des Blauen. Seit durch die Tätigkeit des Forstamts Kandern und
durch den Schwarzwaldverein, dessen Höhenweg Pforzheim—Basel an der Ruine
vorbeiführt, der Zugang erschlossen ist, wurde sie mehr beachtet. Aber immer
sah man nur den runden Turm und die Mauerreste, die den inneren Burghof einschließen
. Erst in unseren Tagen ist durch die Bemühungen des Herrn Oberforstmeisters
Volk in Kandern, der zugleich 2. Vorsitzender der Ortsgruppe des SWV
ist, der ganze Umfang der Burg sichtbar geworden.

Was mag einst die Bauherren bewogen haben, inmitten dieser Wälder eine
Burg zu errichten? Und wer waren die Bauherren? Es waren die Markgrafen von
Hachberg, ein Seitenzweig des zähringischen Hauses, der im Besitz der Breisgau-
Grafschaft war. Sie waren Vögte über die im Breisgau gelegenen Propsteien des
Klosters St. Blasien und die zu diesem Kloster gehörende Propstei Bürgeln. Ursprünglich
gehörte dieses Bürgeln den Herren von Kaltenbach, die ihren Besitz
dem Kloster St. Blasien schenkten. Mit dem Abt und dem Konvent des Klosters
St. Blasien schloß Markgraf Hermann der Jüngere von Baden 1232 einen Vertrag
, wonach der Markgraf in den Besitz des Sausenbergs kam und dem Kloster
dafür ein 2 Mark Silber ertragendes Gut in Ihringen oder Endingen oder zwischen
Freiburg und Rheinfelden übergab. Für das Kloster mag dieser einsam
gelegene Berg keinen besonderen Wert gehabt haben; ein Gut in der fruchtbaren
Rheinebene erschien wertvoller. Vielleicht konnte der Markgraf als Vogt des Klosters
etwas kräftiger auftreten; er wollte auf dem Berg eine Burg errichten inmitten
des Gebiets, in dem er als Herr oder als Vogt allerlei Rechte hatte. Sie
war also keine Dorfburg, die für einen eng umgrenzten Dorfbezirk Mittelpunkt
war; sie wurde auch nicht erbaut, um wichtige Straßen oder Flüsse zu überwachen.

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