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beginnt, gehört der Hammel dem, der das Fähnlein eben in der Hand hat, und
er zahlt einen festgelegten Betrag in die Kasse, oder der Hammel wird versteigert
. Das hinter dem Gewinner kommende Paar bekommt zum Trost eine Flasche
Wein.

So ist das Brauchtum ein Teil der Menschen, die ihrer Heimat stets die Treue
bewahrt haben. Da wo das erkannt und darauf geachtet worden ist, daß sie fortbestanden
haben, ist auch den Jungen die Freude an solchen sinnvollen alten Gebräuchen
bis heute geschenkt.

Zur Geschichte der Gemeinde Ried (Kreis Lörrach)

Von Eduard B ö h 1 e r in Schönau (Schwarzwald)

Durch die große Vergabung des Edelherrn Walcho von Waldeck 1113 kam
auch das Dörflein Ried im kleinen Wiesental in den Besitz des Klosters St. Blasien,
in dessen Eigentum es verblieb bis über die Mitte des 18ten Jahrhunderts. Die
V o g t e i über Ried übertrug das Kloster dem Edeln von Guttenburg. Ulrich
von Guttenburg überließ die Vogtei ohne Vorwissen St. Blasiens um 26 Mark
Silber dem Edelherrn Konrad von Rötteln. Von seinen Söhnen Walter, Otto und
Liutold II. ging die Vogtei, welche widerrechtlich ihr Besitz geworden war, um
16 Mark wieder in die Hand des Klosters zurück. Eine Woche später bestätigte
zu Bernau am 22. Februar 1262 Ulrich von Guttenburg diesen Rückkauf an das
Kloser unter ausdrücklichem Verzicht auf jedes noch bestehende Recht auf Ried.
Dietrich von Rotenberg suchte die Leute von Ried vor sein Gericht in
Tegernau zu bringen. Aber unterm 5. Januar 1270 erklärte er vor Zeugen, keine
Ansprüche auf Ried zu haben und niemehr solche zu erheben Die Herren von
Rotenberg haben im Waldgebiet nordwärts von Ried bis gegen den Belchen hin
durch Rodungen ihren Besitz vergrößert und im Jahre 1278 dies Gebiet dem
Kloster St. Blasien überlassen unter Übergehung der erbberechtigten Herren von
Rötteln, aber unter der Bedingung, dasselbe weiterzuleiten an die bisherigen Besitzer
und verschiedene andere. Es ist dieser Erbvertrag wohl nicht ganz zur
Ausführung gekommen, denn schon am 26. Februar 1310 war Neuenweg im
Besitz Walters von Rötteln, der es mit Kapellensatz und Wasser und Fischfang
weiter auslehnte2).

Im Jahre 1 2 3 2 hat St. Blasien den Sausenberg und das ganze Waldland
in seiner Nähe verkauft an die Markgrafen von Hachberg, die
innerhalb von zehn Jahren die Burg Sausenburg erbauten. Die Herrschaft Hach-
berg-Sausenberg trat bald in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Rötteln.
Der letzte männliche Herr von Rötteln, Domherr Liutold von Basel, starb am
16. Mai 1316 und die Erbschaft ging auf den Großneffen Liutolds, Markgraf
Heinrich von Hachberg-Sausenberg über.

Das ganze Gebiet rings um Ried war damit unter Herrschaft des Markgrafen
von Hachberg-Sausenberg gekommen.

Ried blieb als einziger Ort mit G r u n d h e r r s c h a f t und
Vogtei ganz St. Blasianisch. In einzelnen Orten behielt das Kloster

*) Gerbert. Hist. Nigr. Silv. III 176 n. 128.

2) Roller, Geschichte der Edelherren von Rötteln, S. 93. Blätter aus der Markgrafschaft
. 1927.

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