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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0018
Ein Lehrerleben und Lehrerstreben

Rückschau auf meine Lebensarbeit
von Jakob Böser

Vorbemerkung: Jakob Böser war einer der Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft
Markgräflerland im Jahre 1929. Ein unübersehbares Denkmal setzte er sich durch
sein Werk „Heimatschrifttum des Markgräflerlandes und angrenzender Gebiete,
Bonndorf 1921". Seine Lebenserinnerungen hat er als handschriftliches Manuskript
hinterlassen. Die folgenden Zeilen sind ein Auszug dieser Rückschau, die uns
einen tiefen Einblick in das arbeitsreiche Leben eines Freundes unserer Heimat
gibt und unsere vorbehaltslose Anerkennung heischt. Die Schriftleitung

Lernjahre

In Heidelberg wurde ich am 1. Oktober 1875 als Sohn des Materialverwalters
Josef Böser geboren. Nach dem Besuch der dortigen Volksschule von 1881 bis
1885 war ich dann Schüler der Gymnasien Heidelberg, Konstanz und Tauberbischof
sheim von 1885 bis 1892 und erhielt von 1892 bis 1894 meine Ausbildung
als Lehrer am Lehrerseminar Ettlingen. Am 11.8. 1894 bestand ich die Kandidatenprüfung
in Ettlingen und war nun außerplanmäßiger Lehrer vom 10. 9. 1894
bis 22. 6. 1901 in Lehen (Freiburg), Berghaupten (Offenburg), Fützen (Bonndorf)
und Aha (St. Blasien). Im April 1899 legte ich an der Lehrerbildungsanstalt
Meersburg die Dienstprüfung ab.

Lehrjahre (1894 bis 1901)

Unsere praktische Ausbildung war äußerst dürftig und zeigte große Lücken,
die nun im Laufe der Jahre ausgefüllt werden mußten. Neben meinem Unterricht
und der Vorbereitung darauf las ich in diesen sieben Jahren zu meiner Weiterbildung
außer der Vorbereitung auf die Dienstprüfung Pestalozzis Schriften u. a.
bekannte pädagogische Werke, dazu die Klassiker Schiller, Hauff, Uhland, Möricke,
Hebel und Scheffel, Lessing, Wieland, Kleist, Körner und Schenkendorf. Meine
Schularbeit litt unter der Planlosigkeit und dem Mangel an richtiger Führung;
es war ein unbefriedigtes und unbefriedigendes Suchen nach dem richtigen Weg;
ich fuhr jahrelang „mit der Stange im Nebel herum". Arbeit und Gehalt waren
etwa gleich dürftig.

Beginn der Arbeit an mir selbst (1901 bis 1907)

Am 22. 6. 1901 wurde ich als Hauptlehrer in Aha planmäßig angestellt und
arbeitete nun fleißig an meiner kleinen Schule — wenn auch immer noch etwas
planlos. Zu meiner weiteren Ausbildung las ich neben verschiedenen pädagogischen
Schriften nun Goethes Werke, desgleichen später Lenau, Heine und Shakespeare;
ebenso unterrichtete ich mich durch verschiedene Schriften von Blatz, Waag und
anderen Germanisten über die Entwicklung der deutschen Rechtschreibung und
hielt dann 1903 meinen ersten Vortrag im Bezirkslehrerverein St. Blasien über
das Thema „Die Entwicklung der deutschen Rechtschreibung bis 1901".

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