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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0020
Hotzenwälder zur Heimatliebe und Heimatpflege richtig ermöglichen konnten
und sollten (1).

Die Geschichte des Hauensteinerlandes lernte ich in doppelter Hinsicht als
hochinteressant kennnen und zwar einmal im Hinblick auf dessen alte Einungs-
verfassung, die nur mit der Geschichte der Dithmarschen allenfalls verglichen
werden konnte, und dann im Hinblick auf die politische Sekte der Salpeterer,
die im 19. Jahrhundert auch zur politisch-religiösen Sekte der „Aegidler" wurden
. Dann aber galt es auch, über die seiner Zeit in das Banat verbannten Hotzen
und ihre Nachkommen etwas zu erfahren, was mir auch gelang und interessante
Tatsachen zu Tage förderte.

Da ich mich (seit 1899) der demokratischen Partei angeschlossen hatte, fing
ich auch an, mich mit Politik zu beschäftigen. Da war es nun die politisch
interessante Zeit von 1848/49, die mich stark fesselte. Ich arbeitete zahlreiche
Werke über diese Revolution durch, die mir ein klares und eindeutiges Urteil
über jene Zeit, ihre Kämpfe und die Vorkämpfer für Freiheit und Einheit ermöglichten
. Das Studium der Werke E. M. Arndts, Steins, Hoffmanns von Fallersleben
, Georg Herweghs, L. Uhlands als Politiker usw. fesselte mich lange. Besonders
interessierte mich Robert Blums Werdegang, Leben und politischer Märtyrertod
.

Vorträge häuften sich, in denen ich folgende Themen behandelte: 1909 „Die
Luftschiffahrt" (mit Lichtbildern), 1910 „Wanderung durch das Wutachtal" (Lichtbilder
), „Robert Blum, ein politischer Märtyrer", 1911 „Hotzenwald und Hotzen-
volk", „Das Hauensteinerland und die Salpeterer bzw. Aegidler" usw.

Vom Schullehrer zum Volkslehrer (1912 bis 1920)

Am 16. 11. 1912 wurde ich als Hauptlehrer nach Bamlach (Müllheim) versetzt
. Meinen Erkenntnissen und Grundsätzen entsprechend, daß die Heimat die
Grundlage meiner Schularbeit sein müsse, war es das erste, daß ich mich über
die Geschichte Bamlachs und des Markgräflerlandes und über dessen wirtschaftliche
Entwicklung orientierte und einmal die Geschichte des örtlichen Adels der
einst reichsunmittelbaren Herrschaften, dann die Franzosenkriege in diesen Grenzlanden
am Rhein und endlich die wirtschaftliche Entwicklung dieses Reblandes
eingehend studierte. Eine reichhaltige Literatur, hauptsächlich Aufsätze in der
Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins und im Freiburger Diözesenarchiv, dann
auch wirtschaftsgeschichtliche Werke von Gothein und von Trenkle belehrten
mich eingehend, besonders auch die zahlreichen Aufsätze von Mone und J. Bader.

Im Winter 1913/14 hatte ich einen Fortbildungskurs für Bauernsöhne zu
leiten, der mich mit seinen interessanten Vorträgen auch anderer Redner rasch
in die Entwicklung des Rebbaues dieser Gegend einführte, der mir aber auch
schon Gelegenheit gab, den Bamlachern von der Geschichte ihres Dorfes und
von dem einstigen Reichslehen und seiner Entwicklung unter den Freiherren
von Rotberg zu berichten, und da die Familie von Rotberg 1917 das 500jährige
Jubiläum dieses Rotberger Reichslehens begehen konnte, schrieb ich als Frucht
meiner Studien darüber einen größeren Aufsatz in der historischen Zeitschrift
„Blätter aus der Markgrafschaft" (2).

(1) K. Halter, Wirtschaftsgeschichte des Schulkreises Waldshut;
J. Böser, Das Hauensteinerland und die Salpeterer,

beide im Verlag Spachholz und Erath, Bonndorf, 1913.

(2) J. Böser, Das ehemalige Reichslehen Bamlach und Rheinweiler und die Freiherren von
Rotberg, Blätter aus der Markgrafschaft, III, 1917 S. 82/91.

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