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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-02/0030
und Breitengrade zeigen. Wir konnten Material ausstellen von dem Basler Georg
Fr. Meyer (1645—1693), von Matthäus Merian, die erste Vogelschaukarte. Karten
der französischen Militärgeographie aus der Zeit der Revolutionskriege und
sehr schöne Tulla-Karten zur Rheinregulierung usw. Eine ganze Mappe weiterer
Karten liegt vor aus allen Gebieten Deutschlands, aber auch Amerikas, entstanden
bald nach der Entdeckung. Sie blieben vorerst in den Mappen, da sie nicht ins
Thema paßten. Wie wichtig es ist, auch einmal Neues zu zeigen, bewies unsere
Sonderschau zur 1200-Jahrfeier von Stetten. Wir zogen aus dem Museum alles
heraus, was Beziehung zu Stetten hatte. Und da uns noch manches aus alten
Stettener Familien zuging, entstand die Ausstellung „1200 Jahre Stetten" (Abb. 1),
die in neun Tagen von mehr als 2000 Besuchern aufgesucht wurde.

Zur Zeit zeigen wir eine Sammlung von Handschriften und Urkunden. Alle
Markgrafen bis zurück um 1500 liegen vor mit Handschriften, Stichen oder
Siegeln. Der Türkenlouis ist ebenso vertreten wie der „Alte Fritz", der an
seinen „Vetter" schreibt. In der Urkundenausstellung zeigten wir dem Lörracher
Bürger auch einmal das wunderbare Original der zweiten Stadterhebung von
1756, eine Urkunde, die wegen ihres besonderen Wertes sonst im Safe der Sparkasse
liegt. Die Originalurkunde der ersten Stadterhebung von 1682 ging verloren
. Sie erfolgte damals nach der Zerstörung Röttelns. Aber es gibt dazu im
Generallandesarchiv einen Vorentwurf, der in der Hauptsache mit dem verlorenen
Original übereinstimmen dürfte. Davon brachten wir eine Photokopie
auf sechs großen Blättern. In dreizehn Paragraphen werden die Rechte und
Pflichten der Neubürger aufgezählt. Man war daran interessiert, dem Flecken
Lörrach durch Zuzug eine möglichst große Bedeutung zu verschaffen. So bekamen
die Juden das Recht der Niederlassung. Und sie kamen dann auch zahlreich
aus dem Elsaß und der Schweiz, so daß manche Lörracher Judenfamilie
vor 1939 ihre Ahnenreihe und ihr Wohnrecht bis auf diese Zeit zurückführen
konnte. Es wurde freie Religionsausübung gewährt. Die Reformierten sollten in
die Kirche nach Basel gehen, die Katholiken ins österreichische, d. h. nach Stetten
. Diese zwei Beispiele aus dem höchstinteressanten Inhalt der ersten Stadterhebungsurkunde
mögen genügen. Neben dieser Photokopie lagen solche aus
dem Kloster von St. Alban, in der 1103 der Name Lörrach zum erstenmal
erwähnt wird. Daneben folgte die von St. Denis von 767, in der u. a. Tumringen
und Haltingen genannt sind, die von St. Gallen aus dem Jahr 763, die den
Flecken Stetten aufführt und auf die gestützt ja dann auch Stetten seine 1200-
Jahr-Feier veranstaltete. Vielleicht kann man auch die Verleihung des Marktrechts
von 1403 an Lörrach erwähnen. Photokopien sind zwar keine Originale,
aber es kann jeweils nur eine Stelle das Original haben. Dennoch fanden diese
Urkunden, wenn auch nicht im Original, großes Interesse. Wenn wir nun schon
Handschriften ausstellten, lag es nahe, auch solche zu zeigen von Männern, die
mit Lörrach in direkter oder weiterer Beziehung standen. Da waren Briefe von
Hebel, Scheffel, Burte und H. Daur, von Markus Pflüger und von Kussmaul, von
dem Historiker Daniel Schöpflin, von dem Lörracher Kind Gustav Hugo, von
Hecker und Struve bis zu den Ehrenbürgern, die in Bild und Handschrift vorgestellt
werden. Dies sind nur einige Beispiele. Am Rand brachten wir einige
Handschriften von Großprioren des Johanniterordens aus Heitersheim, die auch
dem Museum gehören.

Eine solche Sonderschau verlangt jeweils, daß wir einige Zimmer vollständig
ausräumen und neu aufbauen. Für nächstes Jahr ist eine Max Läuger-Ausstellung
zu seinem hundertsten Geburtstag geplant.

Bleiben wir nun bei dem, was normalerweise ausgestellt ist. Im Gang des
ersten Stockes findet der Besucher die Erinnerungen an 1848 (Abb. 2), darunter

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