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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0017
„erste intensive spätglaziale Klimabesserung" erfolgte (M. Welten, 1952, S. 74), „einem
Stadial zuzuordnen" (M. Welten, 1952, S. 75) (?), läßt die Frage jedoch offen, ob noch
das Würm-IIi-Stadial (z. T. als Bühl- oder „Schlußvereisung" bezeichnet, z. T. „Schiernstadium
" genannt, vgl. C. Rathjens, 1953) im Sinne Soergels, Eberls u. a. in die Birkenzeit
hineinreicht oder ob die ersten Phasen der „Schlußvereisung" (O. Ampferer, 1936)
(Schlern-Gschnitz-Stadium), deren Charakter als selbständige Eiszeit jedoch größten Zweifeln
unterliegt (u.a. R. v. Klebelsberg), bereits in die Birkenzeit (= Alleröd) fallen.
Schließlich wird noch darauf hingewiesen, daß vielleicht „bei genauerer Untersuchung
Bühl- und Schlußvereisung überhaupt gleitend durch das Alleröd hindurch ineinander
übergehen" (M. Welten, 1952, S. 76). H. Garns (1950, S. 162 ff) betrachtet die Alleröd-
zeit folgerichtig als ein Interstadial, das O. Reithofer (1931) als „Ferwall-Schwankung"
bezeichnete und parallelisiert die Allerödzeit mit der Achenschwankung A. Pencks und
Brückners, die jedoch von A. Penck später aufgegeben wurde. O. Ampferer (1936) spricht
sogar von einem Interglazial, das seiner Schlußvereisung voranging; in ihm seien die
Alpen eisfrei gewesen. Dagegen stellt R. v. Klebelsberg fest., daß dies bisher nicht erwiesen
werden konnte.

3a) In den Alpen werden etwa nach den Untersuchunoen von M. Welten (1950, 1952)
an der heutigen alpinen Waldgrenze während der Allerödzeit „waldfreie Rasengesellschaften
" mit einer „artenreichen Krautvegetation" (M. Welten, 1952, S. 66) angenommen,
so daß M. Welten (1952, S. 66) „die Berechtigung, von einer dichten Allerödbewaldung
zu sprechen" in Frage stellen konnte. Er ist daher der Auffassung, daß vielerorts (im
skandinavischen Raum und Norddeutschland) „die erste Hälfte des Alleröds als gut entwickelte
Parktundra und erst die optimalen Abschnitte der zweiten Hälfte in günstigen
Lagen als Phasen lichten Waldes aufzufassen sind" (M. Welten, 1952, S. 66). Dagegen sei
für „unsere Breiten" während der ersten Phase des Alleröds eine lichte, für seinen zweiten
Abschnitt eine dichtere Bewaldung mit einem Massenauftreten der Kiefer „sehr wahrscheinlich
".

4) H. Garns Diskussionsbeitrag im Anschluß an Flint, 1956, S. 890.

4a) Der Arzt und Naturforscher Conrad Gessner (1516—1565) beschreibt diesen
Vogel in seinem mehrbändigen Werk „Historia animalium" wie folgt: „Von dem Waldrappen
, där auch ein Steinrapp genannt wirt, ... ist in der große einer Hennen, gantz
schwarz gfärbt wenn du in von weytnuss anschauwest: besiehst du aber in an der nähe
fürauss gägen der Sonnen, bedunckt er einen mit grün vermischt (zu) seyn ..." — Neuerdings
ist man bestrebt, diesen Vogel wieder in den Jurawäldern und in den Voralpen
anzusiedeln („Badische Zeitung", 15. Januar 1964, Nr. 12).

5) vgl. E. Gersbach, 1950, IL Teil, Katalog S. 9—17

6) vgl. E. Gersbach, 1950, II. Teil, Katalog „Mesolithikum", S. 13f Nr. 15

7) vgl. E. Gersbach, 1950, II. Teil, Katalog „Paläolithikum", S. 7f Nr. 10

8) vgl. E. Gersbach, 1950, II. Teil, Katalog „Mesolithikum", S. 12f Nr. 12

9) vgl. E. Gersbach, 1950, II. Teil, Katalog „Mesolithikum", Wallbach „Brunnetsmatt
" S. 16f Nr. 22 und Schwörstadt „Rebhalde" S. 16 Nr. 21.

10) vgl. R. Lais, Ein Werkplatz des Azilio-Tardenoisien am Isteiner Klotz, Bad.
Fundber., II, H. 3, und ders., Bericht über zwei Ausgrabungen im Gebiet des Isteiner
Klotzes, ebenda, H. 7, 1931

11) hrsg. v. Dominik Wölfel, 1940, Kapitel 36, S. 123

12) Geschichte der Kultur, Zürich, 1946.

Literatur

Actes du IV. Congres International du Quaternaire, Rome-Pise, Aoüt-Septembre 1953,
erschienen Rom, 1956, 2 Bände. (Abgekürzt: A. d. C.)

Ampferer, O.: Rückzugsstadien oder Schlußeiszeit ?, in: Z. f. Gletscherkunde,

17, 1928

Ampferer, O., u. Waren die Alpen zwischen Würmeiszeit und Schlußvereisung

Klebelsberg, R. v.: unvergletschert? Sitzber. d. Akad. d. Wiss. Wien, Math.-Natur-

wiss. KL, 145. Bd., 1936, S. 201—208

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