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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0046
oder das Jungholz und der Offenburgische Wald mit 40 Juch. 92 Ruthen, das
Hofgarten-Hölzli in Haagen mit 7 Juch. 3 Vtl. 35 Ruthen; Judenhölzli, Iselische
Wald, Heuberg, Erzlochgraben, Juchsköpfli mit insgesamt 224 Juch. 50 Ruthen;
Vierhöfer Wald und Hauinger Wald, vorderer und hinterer Röttier Wald mit
insgesamt 2310 Juch. 45 Ruthen = ca. 800 ha; das Vierzigste Holz von Binzen
= 7 Juch. 3 Vtl. 21 Ruthen; die Rüttin am Holzeneinig 6 Juch. 2 Vtl. in
Mappach; der Bärenfeisische Wald war noch nicht vermessen.

Große Schwierigkeiten boten die neben- und ineinanderliegenden verschiedenartigsten
Besitzverhältnisse, welche vor allem eine gleichmäßige Pflege und
Beforstung erschwerten. Hätten sie einerlei Besitzer, gleichen Boden, gleiches Holz
gehabt, wäre die Einteilung der Schläge einfacher gewesen. Die herrschaftlichen,
Gemeinde- und Privatwaldungen lagen untereinander.

Die Bodengüte ist sehr verschieden; danach richten sich die Eichen, das Lauboder
Unterholz, Forlen und Tannen; Buchen wachsen auf den hohen und kalten
Böden und seien erst nach hundert Jahren hau- und schlagbar. Die Beforstung
wurde durch die merkantilistische Waldnutzung immer intensiver, rationeller und
systematischer. Im Jahre 1788 bestellte der Forstmeister 6 Ctr. Forlen- und 20 Pfd
Lärchensamen für seinen Forstbezirk im Oberland; 1786 sämte er den Goldischen
Acker, einen kleinen Distrikt, ca. 3 Juch., vorderer Röttier Wald mit Forlen an.
Der Rüttihof mit seinen 60—70 Jucherten Äckern und Matten mitten im Wald
ob Nebenau im Wollbacher Bann wurde als Hofstatt aufgegeben, aufgelassen; er
war der Herrschaft als Erblehen wieder heimgefallen, wurde vom Forstmeister
mit Forlen und etwas Lärchen angeblümt, in deren Schatten heute das Moos die
letzten Spuren von Grundmauern einer zerfallenen Hofstatt verbirgt. In denselben
Jahren 1785—1792 wurde der dem Spital Basel zugehörige Zinswald im Holzen-
Einig mit 12 Jucherten Forlen, die „Rehmatt" — Hauinger Allmend — mit
3 Juch. Forlen, Eichen und Buchen und für die Gemeinde Egringen Lärchen an
der Landstraße nach Holzen angesät.

Der junge Aufwuchs bedurfte der besonderen Aufmerksamkeit der Forstleute,
denn er hatte alljährlich mit verschiedenen Feinden zu kämpfen, mit Frost und
Hagel, gegen das häufige Weiden der Kohlpferde und das Entwenden junger
Bodenschosse der Buchen zu den Dachruten der Strohdächer usf.

Das Holz war am Ende des 18.Jhdt. so rar geworden, daß man nicht mehr
„vor Geld" solches aus den herrschaftlichen Waldungen kaufen konnte. Kein
Untertan bekam mehr genügend Holz für die Küchen, geschweige zum Backen
und „Stubenwesen", also zum Heizen. Die Vögte werden beim Oberamt vorstellig,
um zu erreichen, daß geschlagenes Holz auf dem Weg mit dem Ziel nach Basel
erst den einheimischen Dörfern anzubieten sei. Zum gleichen Preis wie in Basel
sollen Holzfuhren 2 Tage vor der Fahrt in die Stadt ihre Ladung in Binzen
„feilhalten". Um Holz zu sparen, sollten Gemeinde-Backöfen eingerichtet werden,
das würde auch die Feuersgefahr in den Dörfern mindern. Die Vorschläge
wurden in Karlsruhe akzeptiert (GLA 120/389, 390).

Die Herrschaft rundet ihren Waldbesitz weiter ab. Der Landvogt von Leutrum
nannte in seiner Beschreibung des Oberamtes Rötteln als faktischer Tatbestand
für die Zeit um 1730 nur noch eine beschränkte Nutzung des herrschaftlichen
Waldes durch die vielgenannten Vier-Höfe-Orte. Wald in ihren Gemarkungen
besaßen die Gemeinden zum Teil selbst nur noch in bescheidenem Umfange.

So haben die Orte „keine sonderlichen Waldungen mehr und bedienen sich
des herrschaftlichen Röttier Waldes, sowohl mit der Kuhherd als Eckerich der
Schweine". Die anderen Waldungen in den Gemeindemarken der ehemaligen
Vier-Höfe-Orte waren überwiegend Zinswälder ursprünglicher Grundherrschaften,
die später im Zuge der Ablösungen des 18./19. Jhdt. in freien Bauernbesitz
übergingen.

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