Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0047
Die Gemeinden Wollbach, Binzen, Otlingen hatten am Ende dieser Entwicklung
ihre Waldallmenden verloren. Tumringen-Haagen genossen mit Brombach
zusammen noch einen abgeteilten Walddistrikt, den „Stocken". Binzen vermerkte
1785 noch 10 Juch. Gemeindewald im Röttier Forst, der ausgehauen, aufgeforstet
werden soll und ein kleines schlechtes Stück im Hauinger Bann. Ebenso hatte
Wittlingen noch eine Exclave im Hauinger Bann. Einzelne Gemeinden wie auch
Wollbach und Tumringen versuchten Wald anzukaufen, doch mangelte ja den
Gemeinden das hierzu flüssige Geld.

Erfolgreicher beim Walderwerb war die Herrschaft selber; sie nahm die
günstigen Gelegenheiten wahr, um verschuldete Zinswälder und feilgebotene gute
Stücke zu kaufen; sie erwarb zu Wollbach 1730 im Erzloch 8 Juch. um 19 fl,
1731 in der Stockmatt 4 Juch. um 22 fl, 1742 im Kalkgraben 7 Juch. um 168 fl.
Der Wert des Waldes stieg mit der Nachfrage.

Im vord. Röttier Wald fielen durch Zinsverschuldung zweier Tumringer ein
Privatholz im Schanzbuck, 9 Juch. groß, an Rötteln gegen Tilgung der auf 45 fl
angewachsenen Zinsschuld. Auf dem „Capaunenholz" im „Cappenberg" hafteten
9 Stück jährliche Kapaunen-Zinse, die vernachlässigt und daher mit den Jahren auf
diese Schuld von umgerechnet 45 fl angewachsen sind. Daran anschließend grenzte
das „Kapitelholz", welches die Herrschaft im gleichen Jahre 1731 den Vorstehern
des Röttier Kapitels (geistliche Kapitelpfründe) um 150 fl abgekauft hatte; es standen
noch ziemlich Eichen darin. Hans Gold von Tumringen tauschte ein schönes
Jungholz mit Eichen und Buchen unweit des Rechberg gegen ein näher gelegenes
Waldstück in der Ritti, im Tumringer Bann, als Ödland, Egerten vermerkt. Der
„Büggenwald" des Basler Bischofs neben dem Rüttihof-Gut zu Wollbach fiel 1769
vertraglich an die Herrschaft. Die „Bertelshalden" hatte das Oberamt Rötteln 1726
von Kammerrat Johann Bertold erworben. So sind wohl auch durch Heimfall oder
Ankauf die anderen kleineren Waldstücke an den Röttier Fiskus gelangt, welche
1761 im Waldplan des Geometer Diezer vom Jahre 1787 eingezeichnet sind: Das
Marggraven Hölzli, das Judenhölzli (11 Juch. 3 Vtl.), das Steinbüchsli (17 Juch.
3 Vtl.), der Iselische Wald (7 Juch. 1 Vtl.), das Buchhölzli (6 Juch.), das Hofgarten-
Hölzli (7 Juch. 3 Vtl.), der Offenburger Wald (der Herren von Offenburg; 38
Juch. 1 Vtl.), der Alte Grund (16 Juch. 2 Vtl.) (GLA 74/10079; 229/106502-03).

Anderseits gelangten im Laufe der Zeit wieder 40 ha Staatswald zurück an
Gemeinden und Private. Im Jahre 1837 wurden allein an 25 verschiedenen Orten
92 Morgen Wald öffentlich versteigert, je Morgen um etwa 215 fl. Das Judenhölzli
wurde mit 12,96 Morgen 1868 um 2605 fl, im Alten Grund 17,76 Morgen
um 5400 fl, im Steinbüchsli 19,16 Morgen um 3350 fl verkauft. Die „Nasse
Küche" kam von der Hägelberger Gemeinde durch Tausch im Jahre 1848 an
den Staat.

Walderwerb und -besitz der Vier-Höfe-Gemeinden im 19. Jbdt.

Als im Jahre 1806 anläßlich der Säkularisation der Röttier Wald als Kammergut
des Markgrafen dem Fiscus als Staatsforst zugefallen war, hat auch die lange
Geschichte des „Vier-Höfe-Waldes" ihren Abschluß erhalten.

Tumringen mit Haagen, die Vogtei Rötteln, welche einer der „Vier Höfe"
war und zum Schlosse als eigen gehörte, mußten sich wie die anderen Orte mit
dem Zustand abfinden, daß sie nicht nur die Waldallmende verloren hatten,
sondern als letzte Zugeständnisse auch die Nutzungsrechte, die freie Beholzung
nach Bedarf, den Trieb und Trab für Vieh und Schweine. Wer keinen Zinswald
besaß, mußte das Brennholz aus dem Staatswald kaufen, welches von Jahr zu
Jahr teurer wurde und 1776 von einem Jahr auf das andere von 2 auf 3 fl
für ein Klafter Buchenholz aufgeschlagen hatte.

108


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0047