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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1964-02/0068
Berufsbergleute weniger Kuxen (Anteilscheine) hatten. Sie meldeten im Oktober
1728 „dem Durchlauchtigsten Markgrafen", daß sich „feine Anbrüch an Bley Ertz
zeigen, welche pro Zentner 4 Loth Silber haben sollen. Bergner nannte seine
Grube „St. Jakob", er stieß auch auf einen älteren Gang. Der Landesfürst gewährt
dem Unternehmen einige Vergünstigungen, aber bald klagt Gmelin über die
„Bergoffiziere", die das Unternehmen beaufsichtigen sollten; die Gruben sind
bald verschuldet und im Jahr 1738 ist Schluß. Weiter südwärts, am bequemen
Weg zum „Alten Mann", entdeckt der Kundige im Lindengraben die Spuren der
Grube St. Johann, die in den Jahren 1727—29 von zwei Einheimischen schwach
betrieben wurde. Ab und zu erzählt der oder jener, daß sein Vater als Kind
noch in Haus Baden Erz gewaschen habe oder als Häuer beschäftigt gewesen sei;
man weiß, daß im oberen Ortsteil Badenweilers, das jetzt noch „Die Schweiz"
heißt, Bergleute aus der sächsischen Schweiz gewohnt haben; man nennt Familien,
die durch den Bergbau von auswärts hergekommen sind. Aber im großen Ganzen
haben, wie das auch natürlich ist, die Belange des Kurortes das Interesse am
Bergbau und an dessen Geschichte fast völlig erdrückt. Doch sollte das moderne
Badenweiler nicht vergessen, daß es im dunklen Mittelalter einst ein Bergmannsdörfchen
gewesen ist, daß der Bergbau vergangener Tage mitgeholfen hat, den
Ort in den Stürmen der Vergangenheit zu erhalten.

Bad, Burg und Bergbau

das sind die drei Eckpfeiler in Badenweilers Geschichte. Daß die Entwicklung
des Badewesens den Einheimischen und Fremden dauernd vor Augen bleibt, dafür
sorgen die monumentalen Badruinen der Römer. Von den Geschicken der Herrschaft
Badenweiler erzählt die Burg, deren stattliche Reste auf der Kuppe des
Schloßbergs thronen. Der Bergbau allein hat wenig oberirdische Zeichen hinterlassen
. Die beste und eindringlichste Erinnerung an ihn sind die Blauen Steine,
die auch als erdgeschichtlich bedeutsames Naturdenkmal und als Stätte der
Fasnachtfeuer erhalten werden sollten.

Die Geschichte der Stadt Heitersheim
von den Anfängen bis zur Säkularisation

von Hans Fünfgeld, Heitersheim

In den folgenden Zeilen soll versucht werden, ein Bild der Malteserstadt von
ihrem Anfang bis ins letzte Jahrhundert hinein zu entwerfen. Heitersheim liegt in
einem ausgesprochenen Erosionstal des Sulzbaches. Wenn das Gewässer auch nur
Bach heißt, so wissen die Einheimischen jedoch, daß es zu einem reißenden Sturzfluß
werden kann und schon öfters große Schäden verursacht hat. In zwei Quellbächen
kommt der Sulzbach aus über 1000 Meter von den Höhen des Schwarzwaldes
herunter, fließt in einem bis auf das Grundgestein eingetieften Graben
durch die Nachbarstadt Sulzburg, die durchschnittlich über 100 Meter höher liegt
als Heitersheim, wälzt sich bei Hochwasser in mehreren starken Windungen durch
das Städtchen Heitersheim hindurch und strömt vom Ochsenplatz abwärts in begradigtem
Lauf dem Rheinwald und dem Rhein zu.

Näherte man sich vor 1914 von Süden her der Malteserstadt, so sah man von
ihr überhaupt nichts, denn an der Landstraße standen nur zwei Anwesen: das
Zollhaus, heute die Wirkungsstätte des Heilkundigen Griebenow, und 100 Meter

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