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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-02/0047
Herr Dr. Richter seinen Vortrag über „Siedlungsgeschichte von Grenzach und
Wyhlen im Spiegel der Orts- und Flurnamen" beisteuern. Für das Heft 1/1966
ist eine größere Arbeit von Herrn Werner Schär über Hertingen vorgesehen. Die
Finanzierung der seit längerem geplanten Fotokopie der Leutrum'schen Handschrift
ist nun durch Zuschüsse der Kreisverwaltungen Lörrach und Müllheim
sowie durch eine weitere Industriespende gesichert. Das Generallandesarchiv Karlsruhe
wird diesen umfassenden Auftrag in den nächsten Monaten in Angriff
nehmen und durchführen.

Herr Dr. Fischer, Müllheim, berichtete uns über die Vorgänge um die „Alte
Post" an der Bundesstraße 3, wo dem Motel Müllheim die Führung des Untertitels
„Alte Post" verwehrt werden soll. Auf seinen Vorschlag faßte die Arbeitsgemeinschaft
einmütig eine Resolution folgenden Inhalts, die an Herrn Bürgermeister
Graf, Müllheim, weitergeleitet wurde:

„Die Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland, deren Mitarbeiter sich seit Jahrzehnten
mit der Erforschung der Geschichte und der Landeskunde unserer
Heimat befassen und die sich verpflichtet fühlen, das Kulturerbe des Mark-
gräflerlandes im Sinne Johann Peter Hebels, seines größten Sohnes, zu
wahren und zu fördern, tritt dafür ein, daß der Name .Alte Post', den
das Motel Müllheim an der Bundesstraße 3 bisher geführt hat, erhalten
bleiben muß, um künftigen Geschlechtern das Wissen um die Zusammenhänge
dieses Gebäudes mit dem Vers aus dem Hebel-Gedicht „Der
Schwarzwälder im Breisgau" weitergeben zu können. Mögen die heute Lebenden
dieses Wissen noch haben, so entlastet das uns nicht, sondern verpflichtet
uns vielmehr, alles zu tun, die nach uns kommenden Generationen
eindrücklich darauf hinzuweisen. Dazu ist die Beibehaltung des Namens
,Alte Post' unabdingbare Notwendigkeit."

Einige Mitarbeiter erklärten sich auf Anregung von Herrn Moehring bereit,
Beiträge über die Durchführung der Bauernarbeit um 1900 für den „Atlas für
deutsche Volkskunde" zu übernehmen.

Am Nachmittag versammelten sich die Einwohner von Grenzach und die Mitglieder
unserer Arbeitsgemeinschaft in der Festhalle zu einem stark besuchten
Heimatnachmittag, der von Darbietungen des Männergesangvereins und des
Musikvereins umrahmt wurde, die bei den Zuhörern großen Anklang fanden.
Reicher Beifall aber wurde auch den Ausführungen von Herrn Bürgermeister
Bertsch zuteil, der die Erschienenen mit den Gegenwartsproblemen der Gemeinde
Grenzach vertraut machte. Mit einigen statistischen Angaben skizzierte er den
überaus raschen Aufschwung und Umschwung von der landwirtschaftlichen zur
industriellen Struktur des Ortes. Von den 23 landwirtschaftlichen Betrieben, die
1954 noch gezählt wurden, sind heute noch sieben übriggeblieben. Dagegen sind
die Arbeitnehmerzahlen bei den beiden großen Industrieunternehmen von 17 im
Jahre 1896 auf 1600 im Jahre 1965 bei Hoffman - La Roche und von 28 im Jahre
1923 auf 850 im Jahre 1965 bei Geigy angewachsen. Ihre Hauptaufgabe sieht
nun die Gemeindeverwaltung von Grenzach darin, nach dem bedeutenden sozialen
Strukturwandel durch Maßnahmen im kulturellen und pädagogischen Bereich
aus der völlig umgeschichteten Bevölkerung wieder eine echte Gemeinschaft werden
zu lassen.

Das ausführliche Referat von Herrn Dr. Richter über „Die Siedlungsgeschichte
unserer engeren Heimat im Spiegel der Orts- und Flurnamen" veröffentlichen wir
in diesem Heft, um es auch all denen zugänglich zu machen, die unserer Frühjahrstagung
fernbleiben mußten. Es erübrigt sich deshalb hier, näher darauf einzugehen
.

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