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Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
Begründet von Karl Seith
Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland für Geschichte
und Landeskunde • Verlagsort Schopf heim • Druck: Gg. Uehlin, Schopf heim
28. Jahrgang Heft 1 1966
Hertingen
das liebliche Hebeldörflein im Markgräflerland
von Werner Schär, Riehen
Der am 2. August 1864 in Hertingen geborene Sohn des dortigen Lehrers
Kasper-Ischler, Hermann Kasper, der selbst den Lehrerberuf ergriffen hatte, blieb
sein Leben lang mit seiner Heimatgemeinde Hertingen eng verbunden. In Durlach,
wo er als Hauptlehrer tätig war, verfaßte er anfangs 1930, bereits im Ruhestand,
seine Erinnerungen, die er seinem Hertingen und seinen dortigen Freunden, dem
Bürgermeister Fritz Nägelin und dem Ratschreiber Ernst Henn, widmete.
Als wahrer Vaterlandsverehrer richtete er zu Ostern 1930 folgenden Gruß an
seine Landsleute:
„Liebe zur Heimat ist Liebe zum Vaterland,
wer die nicht hat, ist nicht wert, daß
ihn Gottes Sonne anscheint!"
Die Absicht Hermann Kaspers war, eine Ortsgeschichte über Hertingen zusammenzustellen
oder zum mindesten die Vorarbeit zu einer solchen zu leisten,
falls er selbst nicht mehr in der Lage wäre, eine solche zu beendigen. Leider hat
ihn ein Augenleiden daran verhindert, seine Arbeit zum Abschluß zu bringen.
Unter Zugrundelegung seiner handschriftlichen Aufzeichnungen soll nun versucht
werden, die Absicht Kaspers in die Tat umzusetzen.
Der Wanderer, der nicht — wie die meisten Autofahrer — durch die Gegend
rast, versucht im bekannten Weinort Schliengen von rechts wegen den „Schlienge-
mer", bevor er den „Schliengener Berg" in Richtung Basel hinansteigt. Dieser Berg
hatte schon seine Bedeutung bei der Schlacht, die am 24. Oktober 1796 zwischen
dem österreichischen Erzherzog Karl und dem französischen General Moreau in
dieser Gegend zum Austrag kam. Den Naturfreund begleiten zur Linken, im
Osten, die so herrlichen Schwarzwaldberge, die dunkelblau schimmern. Vor allem
sind es der 1165 m Höhe aufweisende Blauen und das Schloß Bürgeln, die seinen
Blick gefangennehmen. Vom Süden her grüßt der Schweizer Jura, hinter dem sich
am fernen Horizont die majestätisch gen Himmel ragenden schneebedeckten
Alpengipfel erheben. Im Westen erblickt man des Schwarzwaldes Schwestergebirge,
die Vogesen, mit dem Sulzer Belchen und dem im Weltkriege 1914/18 so heiß
umstrittenen Hartmannsweilerkopf. Ein schönes, ideales Landschaftsbild.
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